AMERIKA - Erzbischof Barreto zur Gründung des kirchlichen Panamazzonica-Netzwerks: “Es geht um das Leben von 30 Millionen Menschen“

Freitag, 6 März 2015

Vatikanstadt (Fides) – Die katholische Kirche “war von Anfang an mit Missionaren, Ordensleuten, Bischöfe, Priestern und Laien in Lateinamerika präsent und diese Präsenz wird auch in Zukunft von ausschlaggebender Bedeutung sein”, so der Vorsitzende der Abteilung Gerechtigkeit und Solidarität des Rates der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (CELAM), Erzbischof Pedro Ricardo Barreto Jimeno, SJ, von Huancayo (Peru), in einem Interview mit Fides anlässlich der Präsentation des Kirchlichen Pan-Amazzonica-Netzwerks (REPAM) im Presseamt des Heiligen Stuhls.
„Das REPAM-Netzwerk wurde im September 2014 in Brasilia anlässlich eines Treffens der Bischöfe aus dem Amazonasgebiet auf den Weg gebracht, so Priester, Missionare und Ordensleute sowie Einrichtungen der Caritas und Mitarbeiter im Laienstand anderer kirchlicher Einrichtungen im Regenwald tätig sind" (vgl. Fides 22/10/2014)“, so der Erzbischof.
“Da viele Länder beteiligt sind, wurde man sich zunehmend bewusst, dass eine wirksame Aktion mit Blick auf die grenzüberschreitenden Herausforderungen notwendig ist”, so Erzbischof Barreto Jimeno weiter, “Gleichsam müssen dabei die lebendigen Kräfte aller beteiligten Länder mitwirken. Zudem will das REPAM bei seiner länderübergreifenden Arbeit die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einrichtungen der Kirche fördern”.
“´Wie Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson immer wieder betont, steht der Schutz des Lebens unzähliger Gemeinden mit insgesamt 30 Millionen Menschen auf dem Spiel”, so der Erzbischof weiter. “Das Amazonasgebiet wurde in der Vergangenheit verwüstet und ist auch heute von der Vergabe von Konzessionen an ausländische Unternehmen bedroht”, betont Erzbischof Barreto Jimenes weiter. „Bergbau in großem Umfang, Monokulturen und der Klimawandel bedrohen die Region und die Umwelt…Das Amazonasgebiet ist ein natürliches Biom, d.h. ein lebendiges Ökosystem, das zur Stabilisierung des regionalen und globalen Klimas beiträgt, mit der Produktion eines Drittels der weltweiten Regenfälle, und doch ist es bedroht. Über 20% der Vegetation wurden bereits zerstört. Trotzdem gegen die Staaten dem Wirtschaftswachstum und einer Sozialpolitik den Vorrang, die die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen begünstigen”.
Abschließend erinnert der Erzbischof daran, dass detaillierte Daten zur aktuellen Situation in der Region auf den Internetseiten des REPAM aufgelistet sind. Das weltweit größte Regenwaldgebiet mit 6 Millionen Quadratkilometern ist aufgeteilt zwischen Guyana, Suriname und französisch Guyana (0,15%), Venezuela (1%), Ecuador (2%), Kolumbien (6%), Bolivien (11%), Peru (13%) und Brasilien (67% ). In der Region leben insgesamt 2.779.478 Indios. (CE) (Fides, 06/03/2015)


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