AFRIKA/LIBYEN - Islamischer Staat nutzt Machtvakuum

Donnerstag, 5 März 2015

Tripolis (Fides) - “Der Islamische Staat zeigt in Libyen viel Geschicklichkeit, wenn es darum geht das Machtvakuum für die Eroberung neuer Territorien zu nutzen”, so einheimische Beobachter aus Libyen, wo der Islamische Staat unter anderem auch die Erdölgebiete um al–Mabrouk hält. “Der Islamische Staat bedient sich in Libyen sowohl einiger lokaler Milizen, die sich der Bewegung angeschlossen haben aber auch der Kämpfer die aus dem Ausland kommen”, so der Beobachter weiter. “Bisher konnten sie Sirte, Derna und einige Gebiete um Bengasi erobern. In Tripolis gibt es wahrscheinlich Verbindungsmänner”.
“Die Bürger sind Opfer der Gewalt. Die Libyer sind ein friedliches Volk und leidet passiv unter der derzeitigen Situation. Auf der anderen Seite verhindert das Clan-System das Entstehen von Bürgerbewegungen, die die Situation in die Hand nehmen könnten”, so der Beobachter weiter.
Am heutigen 5. März treffen sich in Marokko Vertreter der beiden gegnerischen Regierungen, die jeweils die legitime Macht für sich beanspruchen: der Nationalkongress (ein mehrheitlich islamistisches Parlament mit Sitz in Tripolis) und die Kammer der Abgeordneten (die im vergangenen Sommer gewählt wurde und nach Tobruk im Osten des Landes fliehen musste).
Die Instabilität des Landes speist sich auch aus der Tatsache, dass viele illegale Waffen aus den Arsenali des Gheddafi-Regimes im Umlauf sind.
Wie aus einem in den vergangenen Tagen veröffentlichten UN-Bericht hervorgeht, gelangen trotz des internationalen Embargos weiterhin Waffenlieferungen in das Land. An diesen Waffengeschäften sollen Unternehmen aus Weißrussland, Bulgarien, Ägypten, Ungarn, der Ukraina, Griechenland, Jordanien, dem Sudan, Südafrika, den Arabischen Emiraten, Pakistan, Katar und der Türkei beteiligt sein. (L.M.) (Fides 5/3/2015)


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