AFRIKA - Bischöfe des nördlichen Afrika: “Wir dürfen die Hoffnungen des arabischen Frühlings nicht aufgeben”

Montag, 2 März 2015

Vatikanstadt (Fides) - “Unsere Region befindet sich im Wandel, die Weltkirche weiß um die großen Veränderungen, unsere Ortskirchen erleben eine Phase der Evolution: und wir wollen mehr denn je dem Ruf des Herrn folgen, der uns beauftragt in Nordafrika ‘Diener der Hoffnung’ zu sein’” so die Bischöfe des nördlichen Afrika (CERNA) in einem Hirtenbrief, den sie am heutigen 2. März im Rahmen der Ad-Limina-Audienz auch an Papst Franziskus überreichten.
„Unter geographischen und kulturellen Gesichtspunkten befindet sich unsere Region am Kreuzweg zwischen Afrika, Europa und dem Nahen Osten“, heißt es in dem Hirtenbrief weiter. “Die Dynamik des ‘arabischen Frühlings’, Fragen der regionalen Sicherheit, die europäische Wirtschaftskrise und die Zuwanderung aus den afrikanischen Ländern südlich der Sahara konfrontieren unsere Region mit tief greifenden Veränderungen und neuen Herausforderungen”.
In zwei Mitgliedsländern der CERNA hatte der so genannte “arabische Frühling” jedoch sehr unterschiedliche Auswirkungen. “In Tunesien wurde ein Dialogprozess auf den Weg gebracht, der zur Verabschiedung einer neuen Verfassung im Januar 2014 führte, während die Lage in Libyen heute sehr besorgniserregend ist, da anhaltenden Spannungen und Gewalt vor dem Hintergrund einer Destabilisierung des staatlichen Systems stattfinden”, so die Bischöfe, die aber in diesem Zusammenhang auch betonen: „Diese Schwierigkeiten dürfen die vom ‚arabischen Frühling’ geweckte Hoffnung nicht zunichte machen”.
Die Bischöfe erinnern daran, dass der Prozess der Demokratisierung viel Zeit in Anspruch nimmt: “Es handelt sich um eine Entwicklung, bei der jeder Versuch der Nachahmung bereits bestehender Modelle unangemessen ist”. Abschließend weisen die Bischöfe darauf hin, das in Nordafrika ein „alltäglicher Dialog“ mit den Muslimen praktisiert wird, und die Kirche sich als „Kirche der Bürger versteht“, die “ihren Beitrag zum Aufbau der Gesellschaft ohne Einmischung in die Politik leisten will”. (L.M.) (Fides 2/3/2015)


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