AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPULIK KONGO - Militäroperationen ohne Unterstützung der Vereinten Nationen wecken Zweifel auf humanitärerer Ebene

Mittwoch, 25 Februar 2015

Kinshasa (Fides) – Die angekündigte Offensive der kongolesischen Armee gegen die ruandischen Rebellen der FDLR soll ohne die Unterstützung der Mission der Vereinten Nationen im Kongo (MONUSCO) stattfinden. Die Kämpfer der FDRL sind seit Jahrzehnten im Nordkivu im Osten der Demokratischen Republik aktiv.
Am 2. Januar lief das Ultimatum der kongolesischen Regierung mit der Bedingung des Niederlegens der Waffen ab. “Zu diesem Zeitpunkt erwartete man, dass die kongolesische Armee zusammen mit der MONUSCO gemeinsam militärisch gegen die Rebellen vorgehen würden”, heißt es in einer Verlautbarung des Netzwerks „Rete pace per il Congo“. Doch als der Befehlshaber der kongolesischen Armee am 29. Januar die bevorstehende Offensive ankündigte, betonte ein Sprecher, dass es sich um eine Operation ohne die anfänglich geplante Unterstützung der MONUSCO handelte.
Die offizielle Begründung der kongolesischen Regierung lautet, dass die Vereinten Nationen der Regierung in Kinshasa eine Verzögerung der Operation und der Komplizenschaft mit den Rebellen beschuldigte, während man nur ausreichend Zeit für die Planung gefordert habe.
Wie der Verlautbarung hervorgeht, sollen die Vereinten Nationen hingegen die Entlassung zweier kongolesischer Generäle gefordert haben, die wegen Menschenrechtsverstößen angeklagt sind. Außerdem sollen die kongolesischen Behörden es mit der Entwaffnung der FDLR nicht besonders eilig haben. Nach Angaben des Netzwerks “Rete Pace per il Congo”, “werden die ruandischen Rebellen als nützliche Verbündete im Kampf gegen kongolesische Rebellenbewegungen (RCD, CNDP und M23) betrachtet”.
Sollte die kongolesische Armee die Operationen gegen die FDLR ohne Unterstützung der Vereinten Nationen durchführen, könnte es nach Ansicht des Netzwerks zu weiteren Menschenrechtsverstößen kommen “Der ursprüngliche Plan der MONUSCO sah auch Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung vor“, heißt es in dem Dokument. “Deshalb gibt es Anlass zu Zweifel auf humanitärer Ebene und Skepsis im Hinblick auf die tatsächliche Fähigkeit der kongolesischen Armee solche Operationen im Alleingang durchzuführen. (L.M.) (Fides 25/2/2015)


Teilen: