EUROPA/ITALIEN - Beim „Engagement für das Leben“ sind die Katholiken nicht allein, denn sie werden von vielen gleich denkenden Menschen auch unter den Nichtgläubigen unterstützt, die sich ebenfalls Sorge um die gemeinsame Zukunft machen: Ansprache des Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz (CEI), Kardinal Ruini, an den Ständigen Rat der Bischofskonferenz

Dienstag, 18 Januar 2005

Bari (Fidesdienst) - „Eine Volksbefragung, die wir gewiss nicht als wünschenswert betrachten, könnte jedoch auch eine Gelegenheit darstellen, den Menschen in Italien die reellen und Probleme und Werte bewusst zu machen, bei denen es in der Ansprache des Heiligen Vaters an das Diplomatische Korps geht, wo er das Engagement für das Leben unter den großen „Herausforderungen für die heutige Menschheit“ nannte“, so der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Camillo Ruini, bei der Eröffnung der Arbeiten des Ständigen Rates der CEI im süditalienischen Bari. Den Schlussteil seiner Ansprache widmete er der Volksbefragung zur Abschaffung einiger Abschnitte des Gesetzes zur künstlichen Befruchtung. Mit Bezug auf das Urteil des Verfassungsgerichts, betonte Kardinal Ruini, „Unsere Einstellung und unser oft geäußerte Position zu diesem Gesetz, das unter verschiedenen Gesichtspunkten nicht mit der Ethik der katholischen Kirche vereinbar ist, jedoch das Verdienst hat, dass es einige wesentliche Prinzipien und Kriterien in einem Bereich, in dem die spezifische Würde und einige grundlegende Rechte und Interessen des Menschen auf dem Spiel stehen, schützt, wird sich nicht ändern.“
In diesem Zusammenhang betonte der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz auch: „Während wir die Auseinandersetzung nie gesucht haben und auch nicht suchen, können wir eine mögliche Änderung dieses Gesetzes nicht in Erwägung ziehen, nur um eine Volksbefragung zu vermeiden: solche Änderungen würden auf keinen Fall eine „Besserung“ mit sich bringen, sondern sie würden im Gegenteil notwendiger Weise einen Verzicht auf diese wesentlichen Prinzipien und Kriterien mit sich bringen. Wir werden vielmehr dazu beitragen, dass eine Volksbefragung in einem harmonischen und respektvollen Klima stattfindet und dabei gleichzeitig die Ernsthaftigkeit der Probleme berücksichtig wird.“
Abschließend erklärte der Kardinal: „Wir freuen uns, dass wir in dieser Debatte nicht alleine dastehen, sondern dass wir von vielen gleich denkenden Menschen auch unter den Nichtgläubigen unterstützt werden, die sich ebenfalls Sorge um unsere gemeinsame Zukunft machen. Was die Modalitäten angeht, mit der die Ablehnung einer Verschlechterung der gesetzlichen Lage am wirksamsten zum Ausdruck gebracht werden kann, scheint es richtig, sich der Möglichkeiten zu bedienen, die der Gesetzgeber in diesem Bereich vorsieht.“ (SL) (Fidesdienst, 18/01/2005 - 33 Zeilen, 379 Worte)


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