ASIEN/IRAN - Präsident Rohani zum Massaker der Kopten: Wer die Jihadisten finanziert hast, soll jetzt um Vergebung bitten

Mittwoch, 18 Februar 2015

Teheran (Fidesdienst) - Die islamische Republik des Iran “verurteilt entschieden” das Massaker an den 21 koptischen Christen Ägyptens durch die Jihadisten des Islamischen Staates (IS) und bezeichnet es als einen “unmenschlichen und rohen Akt“. Es war Präsident Hassan Rohani selbst, der mit diesen Worten Entrüstung und Abscheu der iranischen Nation für das Massaker zum Ausdruck brachte, das in einem von den Jihadisten verbreiteten Video dokumentiert ist. Rohani sprach diese Worte am 17. Februar im Rahmen einer Versammlung des Obersten Kulturrates der Revolution in Teheran.

In seiner Ansprache kondolierte der iranische Leader den Familien der Opfer und fügte eloquente Betrachtungen auch über die Verantwortlichkeit derer hinzu, die die jihadistischen Gruppen und ihre Blutrünstigkeit unterstützt und genährt haben. „Bedauerlicherweise – so Rohani – werden diese Akte im Namen des Islam und der Muslime ausgeführt, wo doch Terrorakte und menschenunwürdige Akte gegen den Islam sind.“ Der iranische Präsident – so berichten lokale, vom Fidesdienst konsultierte Nachrichtenquellen – hat auch die makabre Strategie der Aufnahmen ihrer eigenen bestialischen Verbrechen verurteilt, die die Jihadisten nutzen, um Hass und Angst zu verbreiten; Rohani hat insbesondere diejenigen verurteilt, „die von Anfang an diese Terroristen unterstützt und finanziert haben; sie müssten dafür die Völker und die Geschichte um Vergebung für ihr Handeln bitten; leider unterstützen aber noch viele von diesen die Terroristen nach wie vor.“

Der iranische Außenminister hatte das Massaker der ägyptischen Kopten schon am Montag verurteilt und darauf verwiesen, wie dringlich Wachsamkeit und gemeinsames Handeln gegen die Terrorstrategien und die Faktoren seien, die den Extremismus nähren. Auch das iranische Parlament hat eine Erklärung mit einer Verurteilung des Massakers in Libyen verbreitet, in der die „westlichen Regierungen und die regionalen Scheichtümer“ angeprangert werden, die „diese kriminelle Gruppe gestärkt haben, und auf deren Konto auch dieses Massaker geht.“ Die Erklärung des Teheraner Parlaments enthält auch eine Aufforderung an alle internationalen Menschenrechtsorganisationen, eine Untersuchung über „die Regierungen einzuleiten, die eine Rolle bei der Schaffung dieser Terroristengruppen gespielt haben“, um dann angemessene Maßnahmen ihnen gegenüber einleiten zu können.(GV) (Fidesdienst 18/2/21015).


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