ASIEN/SYRIEN - Kurdischen Milizen erobern Tel Hormuz zurück und lassen Kreuze wieder aufstellen

Freitag, 6 Februar 2015

Hassakè (Fides) – Das syrische Dorf Tel Hormuz in der Dschadzira-Region im Nordosten des Landes, das in den vergangenen Tagen von Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) eingenommen wurde befindet sich wieder unter Kontrolle der kurdischen Milizen. Nach der Rückeroberung durften die Christen auch ein Kreuz wieder aufstellen, das von den Dschihadisten entfernt worden war. Dies teilen einheimische Beobachter mit.
Ende Januar hatten Kämpfer des Islamischen Staates die Kirche geplündert und das Kreuz entfernen lassen. In den vergangenen beiden Tagen hatten Einheiten der syrischen Streitkräfte eine Offensive gegen die Dschihadisten gestartet und weite Teile der ländlichen Gebiete um Hassake und Quamishli zurückerobert. Regierungsfeindliche Rebellen konnten auch aus Bab al-Khair und Sabaa Skor vertrieben werden, die sich seit über einem Jahr in deren Händen befanden. Derzeit wird versucht die Dörfer entlang des Flusses Khabur zurückzuerobern, die in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Christen auf der Flucht vor der Verfolgung durch die irakische Armee gegründet worden waren. Diese einst blühenden Dörfer gleichen heute Geisterstädten. “Die Situation wird zusätzlich kompliziert durch Spannungen zwischen kurdischen Milizen und Soldaten der Regierungsarmee”, so der syrisch-katholische Erzbischof von Hassaké-Nisibi, Jacques Behnan Hindo, “Sie kämpfen gemeinsam gegen Dschihadisten, doch in jüngster Zeit scheinen die Kurden unabhängig agieren zu wollen. Damit wollen sie offensichtlich Terrain zurückgewinnen und ihre Position im Hinblick auf künftige Autonomieforderungen stärken. Dies führt zu einer Kollision mit den Interessen der Regierungsarmee. (GV) (Fides 6/2/2015).


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