ASIEN/INDIEN - Bischöfe fordern von der Regierung Förderung der säkularen Staatsform und der Rechte

Freitag, 30 Januar 2015

New Delhi (Fides) – Die Förderung der säkularen Staatsform Indiens und ein gemeinsames Bemühen um ein Land, in dem die Rechte und Freiheiten aller Bürger respektiert werden, wünschen sich die indischen Bischöfe von der Regierung des Premierministers Narendra Modi und seiner “Baratiya Janata Party”. Am Ende einer außerordentlichen Sitzung unter Leitung des Vorsitzenden der Indischen Bischofskonferenz (Cbci), Kardinal Baselios Cleemis, erinnern die Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung daran, dass “die indischen Verfassung allen Bürgern des Landes garantiert, dass sie eine Religion der eigenen Wahl frei bekennen, praktizieren und verbreiten können. Indien ist ein Land, in dem verschiedene Religionen seit Jahrhunderten zusammenleben” und “das Christentum ist seit über 2.000 Jahren in Indien verwurzelt” und „stellt sich uneigennützig in den Dienst des Volkes im Bereich der Bildung und der Gesundheit, ohne Diskriminierung von Kasten, Glaubensüberzeugungen und Religionen. “
Die Zwischenfälle, zu denen es in den vergangenen Monaten in verschiedenen Teilen unseres Landes kam”, heißt es in dem Text weiter, „und von denen Kirchen, Priester und Laien in Chhattisgarh, Madhya Pradesh, Odisha, Uttar Pradesh und Delhi betroffen waren, sind Anlass zu großer Sorge. So genannte Feiern der „religiösen Rückbekehrung“ lassen ein negatives Bild von Indien entstehen. Die Polarisierung zwischen den Gemeinschaften und der Versuch einer Vereinheitlichung Indiens sind eine Gefahr für die Minderheiten: Frauen, Dalit, und alle linguistischen, kulturellen und religiösen Minderheiten”.
Die so genannten “Ghar Wapsi”-Programme (“Rückkehr nach Hause”: eine Art Massen Rückbekehrung zum Hinduismus) und die nationalistischen Ansätze im Bildungswesen und in der Kultur „sind Herausforderungen für die säkulare Ethik unseres geliebten Landes“, so die Bischöfe weiter. Während es sich „bei religiösen Bekehrungen um eine Entscheidung nach dem freien Willen und auf der Grundlage der Verfassung und des Gewissens geht“, handle es sich bei den “Ghar Wapsi“-Zereminien um einen „politischen Prozess, der von mächtigen Vertretern des religiösen Nationalismus gefördert wird“, so die Bischöfe weiter.
“Die Christen in diesem Land”, so die Bischöfe abschließend, “brauchen Gewissheit seitens der Regierung”, und bitten “um Schutz und Sicherheit in der eigenen Heimat”. “Diese große säkulare Nation muss ein ort bleiben, an dem Menschen verschiedener Religionen und Kulturen in Freiheit leben und ihren Glauben ohne Angst vor Bedrohung in Harmonie leben können”. (PA) (Fides 30/1/2015)


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