AFRIKA/NIGER - Nach Brandanschlägen auf Kirchen und Klöster bleiben Schulen und Krankenstationen geschlossen

Mittwoch, 21 Januar 2015

Niamey (Fides) – “Am 16. und 17. Januar wurden bei Protesten gegen die Veröffentlichungen des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo zahlreiche kirchliche Einrichtungen beschädigt. In der Diözesen Maradi und Niamey wurden katholischen Kirchen und religiöse Häuser in Brand gesteckt. Protestantische Kirchen wurden von den Demonstranten ebenfalls beschädigt”, so Pfarrer Nicolas Ayouba, Ordensoberer der Redemptoristen in Niger, “Soweit wir wissen, wurde unsere Gemeinschaft „S. Clemente“ in Niamey nicht angegriffen, wohingegen die Kirche des heiligen Gabriel beschädigt wurde. Mitglieder des Ordens wurden nicht verletzt”.
In Niamey wurde die Kirche S. Paul, S. Augustin, S. Gabriel, S. Johannes, S. Teresa e S. Joseph verwüstet und geplündert, ebenso zwei Frauenklöster. Wegen der angespannten Lage fanden keine Sonntagsgottesdienste statt.
Der Apostolische Administrator von Niamey, Bischof Michel Cartatéguy, für den der Papst bereits am 11. Oktober 2014 einen Nachfolger ernannt hat, erklärte gegenüber Radio Vatikan: “die christlichen Gemeinden stehen unter Schock. Fast alle unsere Kirchen - 12 von 14 – wurden geplündert: dort ist nichts zurückgeblieben… alles wurde verbrannt. Nur die Kathedrale steht noch, da sie auf meine Bitte, Tag und Nacht bewacht wird. Doch ich weiß nicht, wie lange das noch möglich ist. Wir haben unsere katholische Missionstätigkeit vorübergehend ausgesetzt, Schulen und Krankenstationen bleiben geschlossen … Wir verstehen nicht, was da gerade passiert. Ich habe alle Priester und Verantwortlichen aus den Gemeinen aufgefordert, still zu beten und daran erinnert, dass wir auch unsere Feinde lieben sollen. Viele unserer Ordensleute, die alles verloren haben, haben bei muslimischen Familien Schutz gefunden. Und ich betone auch gegenüber den höchsten Autoritäten: ‚Wir haben nichts gegen die muslimische Glaubensgemeinschaft, im Gegenteil’. Vielmehr müssen wir uns umso mehr darum bemühen, dass wir die Einheit und die Brüderlichkeit stärken, die unsere Beziehungen kennzeichnen”. (SL) (Fides 21/1/2015)


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