ASIEN/IRAK - Zehn Christen aus Mossul vertrieben: sie wollten sich nicht zum Islam bekehren

Freitag, 9 Januar 2015

Kirkuk (Fides) – Die dschihadistischen Milizen des so genannten Islamischen Kalifats haben zehn ältere Mitglieder der chaldäischen und syrisch-katholischen Glaubensgemeinschaft aus Mossul vertrieben, die aus den Dörfern der Ninive-Ebene geflohen waren und in Mossul Zuflucht gesucht hatten. Zu der Vertreibung kam es, nachdem die Senioren sich geweigert hatten, sich zum Islam zu bekehren. Am Mittwoch, den 7. Januar wurden die christlichen Gläubigen, von denen einige unter ernsten gesundheitlichen Problemen leiden, in Kirkuk aufgenommen, nachdem sie zwei Tage zwischen den von den Milizen des Islamischen Staates besetzten Dörfern und der von den kurdischen Peschmergakämpfern kontrollierten Region umhergeirrt waren.
“Sie haben uns aus unseren Häusern vertrieben und sie besetzt”, so Rachel, eine der Vertriebenen, “dann wurden wir in einer Massenunterkunft in Mossul untergebracht, wo uns einige muslimische Familien mit Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern versorgten wurden. Irgendwann sagten Vertreter des Kalifats, dass wir nur hier bleiben könnten, wenn wir uns zum Islam bekehrten. Doch wie hätte ich, die ich stets den Leib Christi empfangen hatte und zur heiligen Barbara betete, darauf verzichten können? Deshalb habe ich gesagt: ich kann das nicht. So wurde ich weg geschickt”.
Nach der Vertreibung aus Mossul wurden die Senioren auch auf Initiative des chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. In Kirkuk aufgenommen, der die Zivilbehörden darum bat, ihnen an der Straßenblockade am Stadteingang Zugang zu gewähren. Zusammen mit den christlichen Senioren kam auch eine der hilfeleistenden muslimischen Familien aus Mossul in Kirkuk an. (GV) (Agenzia Fides 9/1/2014).


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