ASIEN/SRI LANKA - Bischöfe zur Wahl von Sirisena: “Hoffnung auf eine Zeit des Friedens und der Aussöhnung”

Freitag, 9 Januar 2015

Colombo (Fides) – “Es besteht Grund zur Hoffnung, dass in Sri Lanka eine neue Zeit des Wohlergehens und des Friedens beginnt”, so Bischof Vianney Fernando von Kandy zum Ergebnis der gestrigen Präsidentschaftswahl und dem Sieg des ehemaligen Gesundheitsministers Maithripala Sirisena.
“Eine Bischofsdelegation traf sich im Vorfeld der Wahl mit dem neuen Präsidenten”, so der Bischof weiter, “Er hatte uns sein Wahlplakat gezeigt, auf dem er für Korruptionsbekämpfung und Engagement für Entwicklung und Aussöhnung warb. Er erklärte, dass er sich für eine bessere Gewaltenteilung einsetzen werde und auch die Zuständigkeitsbereiche des Präsidenten einschränken wolle, wozu er unabhängige Kommissionen für Justiz, öffentliche Dienstleistungen und Finanzkontrolle einrichten wolle. Gewiss wird die Bildung einer Regierung nicht einfach sein. Denn er wird es mit einem Bündnis zu tun haben, doch er hat genug politische Erfahrung”.
“Ein wichtiger Punkt auf der Agenda”, so der Bischof, “ist die politische Lösung, die der ethnischen Zusammensetzung der Gesellschaft nach dem Bürgerkrieg gerecht wird. Eine solche Lösung muss auf dem Prinzip der Machtdezentralisierung und auf dem Bemühen um Einheit und Aussöhnung basieren. Das wichtigste Ergebnis der Amtszeit des scheidenden Präsident Rajapaksa war die Beendigung eines blutigen Bürgerkrieges. Nun müssen wir nach politischen Lösungen suchen. Es muss einen Frieden geben, der auf Gerechtigkeit gründet. Dazu will der neue Präsident eine unabhängige Kommission schaffen, die mögliche Verbrechen untersuchen soll und ich denke das ist ein guter Ansatz”.
Zum bevorstehenden Papstbesuch sagt Bischof Fernando: “Das ganze Land, nicht nur die Katholiken, kann seine Ankunft kaum erwarten. Für uns gibt es einen zweifachen Anlass zur Freude: der Besuch des Papstes und die Heiligsprechung von Joseph Vaz. Es war der Wunsch des Papstes, dass diese Heiligsprechung während seines Besuchs stattfinden sollte: darüber freuen wir uns sehr. Der Besuch von Papst Franziskus wird sich auch auf die nichtchristlichen Bevölkerungsteile auswirken. Die Buddhisten werden ihn mit einer Botschaft des Friedens empfangen. Es sind nur kleine Gruppen, die gegen den Besuch protestieren. Sein Besuch im tamilischen Heiligtum von Madhu steht im Zeichen der Solidarität mit den Opfern des Bürgerkriegs und dies ist für das Land eine Botschaft der Aussöhnung”. (PA) (Fides 9/1/2015)


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