ASIA/TERRA SANTA - Weihnachtsbotschaft von Patriarch Twal: Rückblick auf Tragödien und hoffnungsvolle Momente eines schwierigen Jahres

Donnerstag, 18 Dezember 2014

Jerusalem (Fides) – Die Heilige Stadt Jerusalem befinde sich „in Blut und Tränen” und der religiöse Antagonismus in dieser Heiligen Stadt, gefährde deren Aufgabe, „die Stadt des Friedens und des interreligiösen Zusammenlebens zu sein“, so der lateinische Patriarch Twal in seiner Weihnachtsbotschaft, in der er auf die Ereignisse zurück blickt, die in den vergangenen Monaten das Leben der Völker im Heiligen Land geprägt haben. Dabei erinnert er an Schmerz und Hoffung, Verzweiflung und Trost in einer Zeit, in der Papst Franziskus das Land besuchte und ein neuer Gaza-Krieg begann.
Den Besuch des Papstes bezeichnet der Patriarch als “Erfolg auf pastoraler und ökumenischer Ebene, wobei er daran erinnert, dass der Besuch “hat zu dem wunderbaren Gebetstreffen in den Vatikanischen Gärten mit Präsident Abbas, dem ehemaligen Präsidenten Peres und dem Patriarchen Bartholomäus geführt hat. Obwohl wir die konkreten Früchte nicht sehen konnten“, so Twal „so ist doch jedes Gebet wichtig und die Früchte können später noch kommen, so wie bei dem Olivenbaum, der bei dieser Gelegenheit gepflanzt wurde und in der Zukunft viele Früchte bringen wird.“
Sodann erinnert das Oberhaupt der Lateinischen Kirche im Heiligen Land an die Gewalt und die Tragödien der vergangenen Monate in Gaza (“ein Blutbad”) und die Morde an unschuldigen betenden Menschen, wie bei den Attentaten auf eine Synagoge und auf Moscheen. “Noch in der selben Woche haben die christlichen Oberhäupter des Heiligen Landes die Synagoge Har Nof besucht, um diese unmenschliche Tat, die an diesem Ort begangen wurde, zu verurteilen“, so der Patriarch “Außerdem besuchten sie die Al-Aqsa-Moschee, um die Achtung des alten Status Quo zu verlangen”.
In seiner Botschaft betont, „die Verantwortung der politischen Führer – Israelis und Palästinenser – bei der Suche und dem Vorantreiben einer Lösung” und an “die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft, um die beiden Parteien dabei zu unterstützen, sich selbst zu helfen”. Mit Blick auf die Gewalt im Nahen Osten begrüßt Patriarch Twal “die klare Verurteilung seitens der arabischen und muslimischen Führer dieser radikalen religiösen Ideologien“.
Der lateinische Patriarch von Jerusalem befasst sich abschließend auch mit der Frage der Familienzusammenführung zwischen palästinensischen und israelischen Ehepartnern und den Fall des Cremisan-Tals, wo die geplante Trennmauer entstehen soll. „Wir hoffen, dass der israelische Oberste Gerichtshof die 300 Hektar des Cremisan Tals und die beiden Salesianer Klöster auf der palästinensischen Seite belässt. Heute sind wir besorgt, da die neuesten Entwicklungen der jüngsten Anhörung für eine andere Entscheidung sprechen. Wir befürchten, dass das Gericht entscheidet, dass die Ländereien der 58 palästinensischen christlichen Familien von Beit Jala abgeschnitten werden. Eine solche Entscheidung wäre schädlich für unsere Gemeinschaft und wir hoffen, dass die Richter von ethischen Prinzipien inspiriert werden und nicht von politischem Druck.
Abschluss“. (GV) (Fides 18/12/2014).


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