ASIEN/LIBANON - Patriarch Ignace Yussif III.: Wir müssen den Gläubigen helfen, die “Zeichen der Zeit“ zu deuten

Mittwoch, 10 Dezember 2014

Roma (Fides) – Syrische Christen kennen Verfolgung und Martyrium aus der Vergangenheit. Angesichts der derzeitigen Lage im Nahen Osten und den Auswirkungen auf die einheimischen christlichen Gemeinden wollen die Hirten den Gläubigen vor allem dabei helfen, die “Zeichen der Zeit“ zu deuten, damit Klage und Trauer nicht die Oberhand gewinnen und die Pläne der göttlichen Vorsehung sichtbar werden. Dies betont der syrische Patriarch Ignace Youssif III. Bei der Eröffnung der Synode der syrisch-katholischen Kirche, die vom 8. bis 10. Dezember in Rom tagt.
Unter Leitung des Patriarchen werden 18 Bischöfe, die vorwiegend aus den Ländern des nahen Ostens kommen, über die Probleme und Bedürfnisse der Gläubigen sowohl im Nahen Osten, als auch in den Diaspora-Gemeinden beraten. Auf der Tagesordnung stehen auch die Initiativen zum Gedenken an den Völkermord an armenischen und syrischen Christen in Anatolien im Jahr 1915. Außerdem erörtern die Synodenteilnehmer die Beziehungen zwischen Priestern und Bischöfen und die ökumenischen Beziehungen mit der syrisch-orthodoxen Kirche.
In seiner Eröffnungsansprache äußerte Patriarch Ignace Youssif III. Auch seine Sorge im Hinblick auf den politischen Stillstand im Libanon. Dabei rief er die Politiker des Landes auf „vor Gott, dem Volk und der Gesichte“ die eigene Verantwortung zu übernehmen. Schließlich dankte er der Armee und den Sicherheitskräften des Libanon für ihren Einsatz zum Schutz vor möglichen Übergriffen der Dschihadisten.
Der Patriarch erinnerte auch an die Not der christlichen Gemeinden im Nordirak, deren Mitglieder vor dem Vormarsch der Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) aus ihren Städten und Dörfern fliehen mussten. Derzeit, so der syrische Patriarch, sind “über ein Drittel der syrisch-katholischen Christen im Irak als Flüchtlinge ohne feste Unterkunft und sehen sich deshalb mit der Versuchung konfrontiert ihre Heimat für immer zu verlassen. (GV) (Fides 10/12/2014).


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