ASIEN/INDIEN - Tag der Menschenrechte: Bischöfe erinnern an religiöse Minderheiten, Dalit und tribale Völker

Dienstag, 9 Dezember 2014

New Delhi (Fides) – Anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte am morgigen 10. Dezember “muss auch an die Menschenrechtslage in Indien erinnert werden. Dabei fordern wir vom Staat dringende Maßnahmen zur Beseitigung einiger Situationen. Besonders schmerzlich ist die Situation der religiösen Minderheiten: ihr Recht auf Religionsfreiheit wird skrupellos von militanten Gruppen mit Füßen getreten, deren Taten in den nach der Wahl in diesem Jahr entstandenen politischen Atmosphäre unbestraft bleiben”, heißt es in einer Botschaft der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit, Frieden und Entwicklung.
Die jüngsten Episoden in Delhi, Madhya Pradesh, Karnataka und Chhattisgarh seien nur die “Spitze des Eisbergs“, heißt es in der Botschaft. Extremistische und hinduistisch geprägte Gruppen “haben keinen Respekt für die Verfassung und können landesweit zur Bedrohung und Gefahr für die Menschenrechte werden”, so die Bischöfe.
“Ebenfalls erschütternd ist die Situation der tribalen Völker”, heißt es in der Botschaft weiter. Ihre Reichte “werden im Namen der Entwicklung missachtet, indem man versucht die Profitgier der großen multinationalen Unternehmen zu stillen”. Million Adiavsi würden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und ihre Proteste “skrupellos unterdrückt”.
Die Bischöfe erinnern auch an die Situation der Dalit, die “skrupelloser Gewalt ausgesetzt sind”. Obschon die indische Verfassung das Prinzip der „Unantastbarkeit“ abgeschafft habe, existiere dieses in der Realität weiter und “am meisten werden christliche und muslimische Dalit diskriminiert”.
Deshalb bitten die Bischöfe, die auch an die Situation von Frauen und Kindern erinnern, die Behörden des Landes, “die Umsetzung ihrer Pflicht zum Schutz der Menschenrechte aller indischen Bürger”. (PA) (Fides 9/12/2014)


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