AFRIKA/KENYA - Bischofskoadjutor von Garissa: “Man will den Norden Kenias zu destabilisieren”

Dienstag, 2 Dezember 2014

Nairobi (Fides) - “Die Personen, denen die Attentate der Shabaab-Milizen gelten, sind gut ausgebildete Facharbeiter (Ärzte, Krankenpfleger, Lehrer, Polizeibeamte, Soldaten und Beamte), die aus anderen Teilen Kenias kommen. Wenn man sie zur Flucht zwingt, kann man damit diesen Teil des Landes destabilisieren“, so der Bischofskoadjutor von Garissa, Joseph Alessandro, zu dessen Bistum auch die Koromei, in der Grafschaft Mandera (im Nordosten Kenias gehört), wo heute Nacht 36 Arbeiter eines Bergwerks von den somalischen Milizen ermordet wurden.
“In dem Ort gibt es auch eine katholische Pfarrei, die zur Zeit infolge der Unsicherheit keinen Pfarrer hat”, so der Bischofskoadjutor.
In derselben Grafschaft wurden am vergangenen 22. November 28 Personen getötet, die von ihren Mördern nach ihrer Religionszugehörigkeit ausgewählt wurden (vgl. Fides 24/11/2014). Auch in der vergangenen Nacht wurden nur Nichtmuslime getötet. “Das Massaker vom 22. November”, so der Bischofskoadjutor, “hatte eine Personen zum Ziel die in einem Bus nach Hause fuhren, um dort die Weihnachtsferien zu verbringen”.
Die bischöfliche Justitia-et-Pax-Kommission des Landes hatte jüngst den vorübergehenden Abzug der Beamten und anderer Arbeitskräfte aus dem Norden Kenias befürwortet (vgl. Fides 1/12/2014). “Auch ich befürworte einen vorübergehenden Abzug der Arbeitskräfte. Auch die Gewerkschaft der Lehrer hat dies bereits in Betracht gezogen. Doch wenn diejenigen die gehen, nicht mehr zurückkommen, dann wirt es große soziale Probleme geben, wenn es zum Beispiel in Schulen und Krankenhäusern kein Personal mehr gibt”, so der Bischofskoadjutor.
Nach Ansicht des Bischofs gibt es verschiedene Gründe für die Attentate: “Die Schabaab-Milizen wollen die Regierung in Nairobi damit zum Abzug der eigenen Truppen aus Somalia zwingen. Außerdem werden Forderungen nach dem territorialen Besitz dieses Teils von Genia geltend gemacht, der ehemals zu Somalia gehört hat. Schließlich gibt es auch wirtschaftliche Gründe im Zusammenhang mit Geschäften der Schabaab. Es gibt auch religiöse Gründe, doch es sind nicht die einzigen. Denn die Einwohner Somalias sind Muslime, doch auch dort verüben die Schabaab Massaker“, so der Bischofskoadjutor abschließend. (L.M.) (Fides 2/12/2014)


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