ASIEN/INDONESIEN - Erzbischof von Semarang: “Politiker stehen unabhängig von ihrer Religion im Dienst des Gemeinwohls”

Freitag, 28 November 2014

Jakarta (Fides) – “Wer ein politisches und institutionelles Amt bekleidet, ist berufen, sich für das Gemeinwohl einzusetzen und zwar unabhängig von der eigenen religiösen und ethnischen Zugehörigkeit. Dabei sollten die Bürger die Politiker nach ihren Fähigkeiten, Kompetenzen und ihrer Professionalität und nicht nach der Religion beurteilen”, so der Generalsekretär der Indonesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Johannes Pujasumarta Semarang in einem Kommentar zur Ernennung des protestantischen Christen Ahok als Nachfolger des neuen Präsidenten Joko Widodo im Amt des Gouverneurs von Jakarta. Ahok, der zuvor stellvertretender Gouverneur war, trat sein Amt am vergangenen 19. November an.
Als der gegenwärtige muslimische Präsident Joko Widodo einst vom Amt als Bürgermeister von Solo (Java) zurücktrat, bestellte er seinen Stellvertreter, den Katholiken Franziskus Xaverius Rudi Hadiatmo zu seinem Nachfolger. Im Amt des Gouverneurs von Jakarta folgten ihm nun der Christ Ahok nach, der auch der erste chinesischstämmige Indonesier ist, der ein solches Amt bekleidet. Der 48jährige Ahok wird Jakarta bis zum Ende der fünfjährigen Amtszeit im Jahr 2017 regieren.
Islamistische Gruppen, darunter die Islamic Defenders Front (FPI) protestierten gegen die Ernennung und bezeichneten Ahok als “Feind des Islam, währen viele Vertreter der muslimischen Glaubensgemeinschaft die Ernennung begrüßen und die “Ehrlichkeit, Disziplin und Transparenz” des neuen Gouverneurs begrüßen.
Erzbischof Pujasumarta bittet die Katholiken um das Gebet für Ahok, “damit er sich in den Dienst der Region Jakarta stellt und sich nicht von Interessen oder Gefühlen beeinflussen lässt, die auf ethnischen und religiösen Aspekten beruhen, sondern sich für das Wohl der Bevölkerung einsetzt”.(PCP-PA) (Fides 28/11/2014)


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