ASIEN/LIBANON - Patriarch Rai sieht Gespräche zwischen Schiiten und Sunniten als mögliche Lösung

Beirut (Fides) – “Sollte es tatsächlich Gespräche zwischen der Hisbollah und der “Zukunfts”-Bewegung geben“, so der maronitische, Kardinal Patriarch Bechara Boutros Rai gestern im Interview mit zwei einheimischen Journalisten auf dem Flughafen von Beirut bei seiner Rückkehr aus Rom „dann würde dies bedeuten, dass der Libanon sich auf dem Weg befindet, der aus dem Tunnel herausführt”. Die Möglichkeit eines Dialogs zwischen der schiitischen Fraktion der Hisbollah und den Sunniten der Zukunfts-Bewegung unter Leitung von Saad Hariri, betrachtet der Kardinal als mögliche Lösung im derzeitigen politischen Stillstand, der das politische Leben und die Institutionen des Landes lähmt und die Wahl eines neuen Präsidenten behindert, der dem im Mai nach Ablauf seiner Amtszeit zurückgetretenen ehemaligen Staatsoberhauptes Michel Sleiman in diesem Amt nachfolgen soll.
Eine mögliche Beendigung der Blockade könnte durch den Dialog zwischen den beiden gegnerischen muslimischen Kräften des Landes zusammenkommen. Der schiitische Parlamentspräsident Nabih Berri ließ über seine Mitarbeiter mitteilen, dass auch Diplomaten der Vereinigten Staaten und Saudi-Arabiens eine neue Phase des Dialogs zwischen Schiiten und Sunniten unterstützten. Saudi-Arabien könnte dabei seinen einen besonderen Einfluss auf die so genannte “Zukunfts“-Bewegung geltend machen. (GV) (Fides 26/11/2014).