AMERIKA/NICARAGUA - Kirche fordert Befragung der Bürger zum geplanten Bau des Atlantik-Pazifik-Kanals

Montag, 17 November 2014

León (Fides) – Der Erzbischof von Managua, Kardinal Leopoldo Brenes, fordert die Regierung von Nicaragua zu einem Dialog mit den Bauern auf, die seit zwei Monaten gegen den geplanten Bau eines Atlantik-Pazifik-Kanals protestieren, weil dieser eine Umsiedelung der Einwohner der ländlichen Gebiete mit sich bringen würde. Entlang des von der chinesischen Projektgesellschaft "Hongkong-Nicaragua Canal Development Investment Co" (HKND) geplanten Kanals mit einer Länge von insgesamt 278 Kilometern befinden sich tausende ländliche Gemeinden. Seit September protestieren die Bauern gegen das zwischen der Regierung und dem chinesischen Unternehmen unterzeichnetes Abkommen.
"Den Demonstranten wurde kein Gehör geschenkt, sie konnten ihre Sorgen und Ängste nicht zum Ausdruck bringen. Dies wäre meiner Meinung nach jedoch sehr wichtig”, so Kardinal Brenes, am vergangenen 15. November am Rande einer von der “Universidad de Ciencias Comerciales“ organisierten Konferenz. Auch am vergangenen Samstag protestierten über 2.000 Demonstranten in der Region des Cocibolca-Sees, der als Süßwasserquelle für Mittelamerika ebenfalls von dem Bauprojekt betroffen wäre.
Die Bischöfe hatten bereits in der Vergangenheit auf das Problem hingewiesen (vgl. Fides 22/05/2014) und bei einem Treffen mit dem Staatsoberhaupt am vergangenen 21. Mai an die Auswirkungen für die Einwohner der betroffenen Regionen erinnert. “Es ist von grundlegender Bedeutung, dass man sich auf der Grundlage wissenschaftlicher Expertisen mit dem Projekt befasst, damit konstitutionelle, geologische, technische und ökologische Aspekte berücksichtigt werden“, so die Bischöfe. (CE) (Fides, 17/11/2014)


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