AFRIKA/BURKINA FASO - Erzbischof Ouédraogo: “Militärs sind bereit die Macht an eine zivile Regierung zu übergeben”

Mittwoch, 12 November 2014

Ouagadougou (Fides) - “Die Militärs sind bereit die Macht an eine zivile Übergangsregierung zurückzugeben. Es ist positiv, dass es bereits eine Charta gibt, die die Übergangszeit regelt“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Burkina Faso und Niger, Erzbischof Paul Yembuado Ouédraogo Bobo-Dioulasso in einem Interview mit „Radio France Internationale“.
Eine am 9. November verabschiedete provisorische Verfassung legt die Rahmenbedingungen für die 12monatige Übergangszeit bis zur Wahl im Jahr 2015 fest. Der Text wird derzeit von der Militärjunta unter Leitung von Oberst Isaac Zida geprüft, die nach dem Rücktritt von Präsident Blaise Compaoré am 1. November die Regierung übernahm. Im Anschluss sollen die Militärs die Macht an eine zivile Regierung übergeben. Sollte dies nicht geschehen drohen Sanktionen der Afrikanischen Union.
Nun muss “ein Mann oder eine Frau gefunden werden, der oder die die Zustimmung aller findet”, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz. “Doch ich bin zuversichtlich”. In den Vergangenen Tagen war auch die Ernennung eines katholischen Bischofs in das Amt des Präsidenten in Betracht gezogen worden, was aus kirchenrechtlichen Gründen jedoch nicht möglich ist (vgl. Fides 11/11/2014).
“Es gibt einige Experten, die sich als solche bereits für das Land eingesetzt haben”, so Erzbischof Ouédraogo, der sich auch eine Beteiligung der Anhänger des ehemaligen Präsidenten am Übergangsprozess wünsche, damit “keine Gegenregierung in Burkina Faso entsteht. Wir müssen uns gemeinsam für unser Land einsetzen und dabei natürlich vor allem an das Gemeinwohl denken. Jeder muss den eigenen Weg der Umkehr finden, damit das Bild eines Landes entsteht, in dem Versöhnung herrscht und das nach Frieden und Gerechtigkeit strebt”. (L.M.) (Fides 12/11/2014)


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