AFRIKA/MALAWI - Vorsitzender der Bischofskonferenz: “Durch die Blockade ausländischer Hilfsmittel sterben Menschen“

Mittwoch, 12 November 2014

Lilongwe (Fides) - “Die Menschen sterben, weil es keine Medikamente und medizinische Versorgung gibt, da keine Mittel für das Gesundheitswesen zur Verfügung stehen”, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Malawi, Bischof Joseph Mukasa Zuza von Mzuzu, am Rande des Ad Limina-Besuchs in Rom.
Dies ist eine der verheerenden Folgen des so genannten “Cashgate”, des Finanzskandals, an dem weite Teile der staatlichen Verwaltung und der Politik beteiligt sind, und bei dem ausländische Hilfen (insbesondere auch der Europäischen Union) veruntreut wurden, die 40% des Staatshaushaltes deckten. “Infolge des Finanzskandals“, so der Bischof, „haben internationale Partner die Hilfen blockiert, so lange nicht sicher ist, dass die Gelder für die dafür bestimmten Zwecke genutzt werden”.
“Am meisten betroffen ist das Gesundheitswesen. Arzneimittel werden immer teuerer und es gibt kein Geld, um sie zu kaufen. Es gibt Menschen, die sterben, weil sie nicht behandelt werden können”, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz.
“Die Kirche tut, was sie kann, um den Menschen zu helfen, doch auch wir sind abhängig von Hilfen aus dem Ausland und können nicht überall helfen, wo der Staat nicht dazu in der Lage ist”, so Bischof Zuza abschließend.
Der in Malawi tätige Missionar P. Piergiorgio Gamba hatte in einem Schreiben an den Fidesdienst bereits im September (vgl. Fides 23/9/2014) die möglichen Auswirkungen der Blockade der Finanzhilfen beschrieben: “ es werden für 640.000 Einwohner nicht genügend Lebensmittel zur Verfügung stehen, da die Ernte nicht sehr umfangreich sein wird. Rund 25% der Bevölkerung leben in extremer Armut von weniger als 1 Dollar am Tag, insgesamt 17% davon in den Städten und 57% in den ländlichen Gebieten”. Bisher wurde die Veruntreuung von Geldern im Umfang von 30 Millionen Dollar dokumentiert. Seit September wurden im Rahmen der Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Finanzskandal insgesamt 70 Personen festgenommen. (L.M.) (Fides 12/11/2014)


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