AFRIKA/MALAWI - Missionar: “Ohne ausländische Hilfe steht das Land vor dem Zusammenbruch”

Montag, 10 November 2014

Lilongwe (Fides) – “Die Demokratie in Malawi ist derzeit ziemlich gefährdet”, so der in Malawi tätige Missionar Piergiorgio Gamba, während sich die Bischöfe des Landes zum “ad limina”-Besuch in Rom aufhalten.
“Der neue Haushalt basiert ausschließlich auf Steuereinnahmen und muss auf Hilfen der Geberländer verzichten. Das Land gerät langsam an den Abgrund, wie die eigene Währung, die immer weniger Wert ist. Der neue Vertreter der Europäischen Union, Marchel Gerrmann bestätigte bei der Überreichung des Beglaubigungsschreibens gegenüber Peter Mutharika, dass noch kein Beschluss im Hinblick auf eine Wiederaufnahme der europäischen Hilfsprogramme gefasst wurde. Man warte auf die Aufklärung des so genannten Cash Gate, d.h. die Veruntreuung von Geldern anderer Staaten und internationaler Organisationen”, so Pater Gamba.
Hatte Europa der Regierung von Malawi Hilfsmittel in Höhe von insgesamt 80 Millionen Euro zur Verfügung gestellt”, so der Missionar weiter. Zum Ausgleich für mangelnde Hilfen wurden im Land verschiedene Steuern, darunter die Treibstoffsteuer, erhöht, was wiederum zum Anstieg der Preise führte.
“Es gibt keinen Tag, an dem nicht jemand im Zusammenhang mit dem Cash Gate festgenommen wird. Enorme Summen wurden von jenen veruntreut, die die Verantwortung für das Wohl des Landes tragen...” so Pater Gamba.
Doch der Missionar berichtet auch von positiven Ereignissen, darunter die Initiativen der Ordensgemeinschaft der Kanossianerinnen in Balaka, die dort eine Bibliothek und ein Freizeit Zentrum eröffneten. “Bei der Eröffnung stellte die Präsidentengattin das Projekt ‘Beautify Malawi’ vor, das Unterstützung verdient und zur Bekämpfung des Verfalls des Landes beitragen soll. Leider sind auch Kleinstädte wie Balaka zu afrikanischen Slums geworden, in denen ein würdiges Leben unmöglich ist so” so Pater Gamba abschließend. (L.M.) (Fides 10/11/2014)


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