AFRIKA/ÄGYPTEN - Koptisch-orthodoxer Patriarch hält extremistische Gruppen für ein Produkt des Westens

Mittwoch, 5 November 2014

Moskau (Fides) – Extremistische Gruppen, die mit ihren Offensiven das geopolitische Szenarium in Nahen Osten erschüttern sind ein Produkt falscher Strategien des Westens. Dies bekräftigte der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. in einem am gestrigen 4. November von dem TV-Sender “al Hayat” anlässlich des Besuchs des Patriarchen in Russland ausgestrahlten Interview. In seinen Antworten auf die Fragen des Moderators zog Papst Tawadros auch ausdrücklich eine Komplizenschaft des Westens mit extremistischen Gruppen in betracht, die das Gleichgewicht in der gesamten Region neu ordnen sollen. Dabei so de koptische Patriarch sei auch eine völlige Evakuierung der einheimischen christlichen Gemeinden aus dieser Region der Welt nicht ausgeschlossen.
In einer solchen Perspektive, dürfe man sich auch nicht allzu viele Hoffnungen auf eine Unterstützung für christliche Gemeinden in arabischen Ländern seitens der westlichen Länder machen. Auch in Ägypten, so der Patriarch habe man angesichts des medialen Interesses am Verbrennen der Tür einer christlichen Kirche gedacht, „dass Amerika uns schützen würde“. Doch als im August 2013 Dutzende christliche Kirchen und Schulen von Islamisten überfallen wurden, “habe niemand etwas unternommen”.
Im Laufe des Interviews betonte der Patriarch mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen, dass die die Kirche keine besondere Liste unterstützen werde und christliche Kandidaten, wie von der Verfassung vorgesehen auf verschiedenen Listen kandidieren. (GV) (Fides 5/11/2014).


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