ASIA/IRAK - Russisch-orthodoxe Organisation bittet den irakischen Präsidenten um die Freilassung von Tareq Aziz

Freitag, 24 Oktober 2014

Moskau (Agenzia Fides) – Der Präsident der Orthodoxen Kaiserlichen Gesellschaft für Palästina Serghey Stapashin bittet in einem Schreiben an den neuen irakischen Präsidenten Fuad Masum um die Freilassung des ehemaligen irakischen Außenministers und stellvertretenden Ministerpräsidenten Tareq Aziz. Der ehemalige enge Vertraute von Saddam Hussein befindet sich seit 12 Jahren in Haft. “Er ist heute 78 Jahre alt”, schreibt Stapashin, in dem von russischen Medien veröffentlichten Brief, „und schwerkrank“. Aziz hatte einen Schlaganfall und leidet an Diabetes sowie an Herz- und Lungenproblemen. Angesichts der heutigen Lage im Irak und den „grausamen Aktionen der Terroristen des Islamischen Staates”, so Stapashin weiter, “könnte eine Begnadigung für Aziz humanitäre Prinzipien der irakischen Gesellschaft bezeugen, was ein klares und positives Signal für die irakische Gesellschaft wäre”. Gerüchte über eine mögliche baldige Freilassung von Tareq Aziz gibt es bereits seit Anfang September. Zuvor hatte das Strafgericht in Bagdad ihn 2010 wegen “Verbrechen gegen die Menschlichkeit” zum Tode verurteilt. Anfang 2013 hatten seine Anwälte einen Appell an den Papst angekündigt und zum Ausdruck gebracht, der Verurteilte ziehe es vor hingerichtet zu werden und wolle nicht länger unter den verheerenden Bedingungen im Gefängnis weiterleben.
Tareq Aziz stammt aus Tal Kaif in der Ninive-Ebene und Sohn einer chaldäischen Familie. Die Orthodoxe Kaiserliche Gesellschaft für Palästina wurde 1882 von Zar Alexander III. gegründet mit dem Ziel die russische Präsenz im Nahen Osten auszuweiten. Nach der Revolution des Jahres 1917 wurde die Gesellschaft aufgelöst, doch seit 1992 ist sie bei den russischen Behörden wieder mit ihrem ursprünglichen Namen gemeldet. (GV) (Fides 24/10/2014).


Teilen: