AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Europaparlament ehrt kongolesischen Frauenarzt für sein Engagement für Vergewaltigungsopfer

Mittwoch, 22 Oktober 2014

Kinshasa (Fides) – Der kongolesische Arzt Denis Mukwege, der Vergewaltigungsopfer der Bürgerkriegs im Südkivu (im Osten der Demokratischen Republik Kongo) kümmert, erhält den Sacharow-Preis 2014, mit dem das Europäische Parlament im Gedenken an den russischen Wissenschaftler und Dissidenten Andrej Dmitrievič Sacharow, seit 1988 Personen und Organisationen für ihr Engagement für den Schutz von Menschenrechten und Freiheit auszeichnet.
Der Gynäkologe leitet das Panzi-Zentrum in Bukavu, Hauptstadt der kongolesischen Provinz Südkivu, die zusammen mit der Provinz Nordkivu zu den am wenigsten stabilen Regionen im Osten der Demokratischen Republik Kongo gehören, weil dort zahlreiche bewaffnete Gruppen aktiv sind und die Bevölkerung terrorisieren.
“Vergewaltigungen”, so der Arzt am Rande einer Konferenz zum Thema sexuelle Gewalt (vgl. Fides 17/06/2014), “sollen eine Frau als Lebensspenderin zerstören. In diesem Sinne handelt es sich um eine Massenvernichtungswaffe”. 2007 dokumentierte ein Bericht der Justitia-et-Pax-Kommission der Erzdiözese Bukavu dieselbe These (vgl. Fides 29/10/2007). “Die Frau wird vor allem als Mutter betrachtet”, heißt es in dem Bericht. “Sie schenkt Leben. Und alles, was der afrikanischen Tradition heilig ist (…) In einem solchen Kontext ist Gewalt gegen Frau eine Art und Weise einer ganzen Gemeinschaft den Tod zu bringen und diese Gemeinschaft in ihrem Herzen zu treffen”. (L.M.) (Agenzia Fides 22/10/2014)


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