ASIEN/PHILIPPINEN - Missionar: “Die Ideologie und das Geld des IS sind im Süden der Philippinen angekommen”

Mittwoch, 15 Oktober 2014

Zamboanga (Fides) – Die Ideologie der dschihadistischen Kämpfer des Islamischen Staats (IS) ist auch im Süden der Philippinen angekommen, wo mit Hilfe umfangreicher finanzieller Unterstützung um Anhänger geworben wird: so P. Sebastiano D’Ambra vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen (PIME) zur Lage auf der Insel Mindanao, wo rund 6 Millionen philippinische Muslime leben.
Insbesondere in der Region Zamboanga, P. D’Ambra im Gespräch mit dem Fidesdienst “sind die Wunden der Übergriffe der Moro National Liberation Front (MNLF) vom September 2013 noch offen: viele Familien wurden vertreiben und das interreligiöse Zusammenleben wurde dadurch beeinträchtigt“.
Unterdessen wird derzeit ein Entwurf der Regierung für ein Friedensabkommen im philippinischen Parlament diskutiert: “Dies sind Bemühungen, die wir unterstützen müssen, doch der Entwurf hat kritische Punkte, wie zum Beispiel, dass er sich nur auf die Moro Islamic Liberation Front (MILF) beschränkt und die anderen muslimischen Gruppierungen, die im Süden aktiv sind, nicht berücksichtigt“.
Verschiedene terroristische Gruppen, so der Missionar, “widersetzen sich jeder Art eines möglichen Friedens und machen gewaltsame Propaganda, wie zum Beispiel die Bangsamoro Islamic Freedom Fighters, die den im Irak kämpfenden IS offiziell unterstützen“. Dieses Phänomen sei Anlass zur Sorge, „Weil die islamistische Ideologie dort greift, wo soziale und wirtschaftliche Unzufriedenheit unter den Einwohnern herrscht, denn die Armut ist ein fruchtbarer Boden für die Rekrutierung von jungen Männern: jeder neue Kämpfer wird mit Geld bezahlt, das aus dem Ausland kommt“, so P. D’Ambra.
In einem solchen Kontext versucht das von P. D’Ambra gegründete Zentrum für den islamische christlichen Dialog “Silsilah” die eigenen Tätigkeit fortzuführen. Das Zentrum versucht in Schulen, Universitäten und unter Religionsführern Aufklärungsarbeit zu leisten und will sich 30 Jahre nach der Gründung im Jahr 1984 vor allem um mehr Präsenz in den Medien bemühen. Ein neuer Radiosender soll, so P. D’Ambra, “dem Dialog eine Stimme verleihen und die Werte der Harmonie, der gegenseitigen Achtung und der Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen fördern”. (PA) (Fides 15/10/2014)


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