AFRIKA/NIGERIA - Bilanz der Diözese Maiduguri zur Gewalt der Boko Haram: 185 Kirchen wurden verwüstet und 190.000 Zivilisten vertrieben

Dienstag, 7 Oktober 2014

Jos (Fides) – Insgesamt 185 Kirchen wurden verwüstet und über 190.000 Menschen aus ihrer Heimat vertreiben. So lautet die Bilanz des Medienbeauftragten der Diözese Maiduguri, Pfarrer Gideon Obasogie, über die Gewalt der Boko Haram in der Diözese Maiduguri während der vergangenen zwei Monate. Zu der Diözese gehören die Staaten Borno und Yobe und einige Gebiete des Staates Adamawa.
In den vergangenen zwei Monaten wurden 11 Städte der Diözese von Boko Haram erobert (nach Angaben des Ortsbischofs Oliver Dashe Doeme kontrolliert die Sekte insgesamt 25 Städte im Norden Nigerias, vgl. Fides 19/9/2014). “In den vergangenen dreißig Tagen wurden die katholischen Gulak, Shuwa, Michika, Bazza und andere bei Anschlägen der Terroristen der Boko Haram geplündert”, so der Medienbeauftragte.
“Gwoza und Magadali werden seit 60 Tagen von den Terroristen tyrannisiert”, so Pfarrer Obasogie. “Unsere Priester wurden vertreiben und die Einwohner, die eigentlich an den Feiern zur Unabhängigkeit teilnehmen sollten, trauern um ihre Toten und mussten ihre Heimat verlassen”, so der Priester
Pfarrer Obasogie beschreibt auch die verheerenden Umstände, unter denen Vertriebene leben. Zum Teil kamen sie bei Angehörigen oder Freunden unter, wo sie zum Teil mit 60-70 anderen Menschen zusammenleben), oder sie sind in provisorischen Unterkünften in Maiduguri, Mubi, Yola, Uba, Gombe, Biu und Damaturu untergebracht. Frauen werden Opfer sexueller Gewalt und als Geiseln entführt und von den Terroristen enthauptet. Dies war auch der Fall eines Piloten der Luftwaffe, der verschleppt wurde, nachdem er sich aus seinem am 11. September von Boko Haram abgeschossenen Flugzeug katapultiert hatte.
Unterdessen beginnt am heutigen 7. Oktober in Niamey (Niger) ein regionaler Gipfel zur Bekämpfung der von Boko Haram ausgehenden Gefahr, die auch die Nachbarländer bedroht. (L.M.) (Fides 7/10/2014)


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