AFRIKA/LIBERIA - Ärzte ohne Grenzen: das Gesundheitswesen steht kurz vor dem Zusammenbruch

Freitag, 26 September 2014

Monrovia (Fides) – In Liberia verdoppeln sich die Ebola-Infektionen alle drei Wochen und die Angst vor einer Ansteckung breitet sich rapide aus. Immer mehr Patienten sterben infolge der völligen Überlastung Gesundheitswesens auch an anderen Krankheiten, wie zum Beispiel Malaria. “Die Zeit ist knapp und Ebola gewinnt an Terrain”, so die internationale Vorsitzende des Hilfswerks “Ärzte ohne Grenzen”, Joanne Liu, in einem eindringlichen Appell an die Vereinten Nationen.
“Unsere Einrichtung mit 150 Betten in Monrovia öffnet die Pforten jeden Morgen nur für eine halbe Stunde”, heißt es in einer Verlautbarung des medizinischen Hilfswerks, „Nur wenige Patienten belegen dann die Betten derer, die in der Nacht gestorben sind. Viele Kranke werden wieder weggeschickt und sie kehren nach Hause zurück, wo sich das Virus dann unter den Angehörigen und Nachbarn ausbreitet. Die Staaten dürfen sich nicht darauf beschränken, Isolierstationen zu bauen. Das reicht nicht!”, so Frau Liu weiter. “Gleichsam müssen wir einen Impfstoff entwickeln, ein weiteres Instrument, das die Übertragungskette durchbricht. Doch die gegenwärtigen Methoden für die Entwicklung eines Impfstoffs funktionieren nicht. Wir brauchen mehr Anreize für Versuche und Produktion und Forschungspartnerschaften sowie Open-Source-Daten”.
In Westafrika ist die Situation dramatisch: 6 Krankenhäuser des Hilfswerks sind überfüllt und viele Kranke müssen weggeschickt werden. Die Ausbreitung der Epidemie ist schneller als das internationale Bemühen um eine Verhinderung. Insgesamt 2.800 einheimische und internationale Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" arbeiten rund um die Uhr um Menschenleben zu retten. Seit Ausbruch der Epidemie wurden in den Einrichtungen des Hilfswerks 2.950 Patienten behandelt. 535 konnten geheilt werden. (AP) (Fides 26/9/2014)


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