AFRIKA/GHANA - Vorsitzender der Bischofskonferenz: “Unser Land befindet sich im Wachstum und sieht sich dabei auch mit den Auswirkungen der Säkularisierung konfrontiert”

Donnerstag, 25 September 2014

Vatikanstadt (Fides) - “Ghana ist mit einem Volk gesegnet, das den eigenen Glauben an Gott mit großer Natürlichkeit und Leichtigkeit zum Ausdruck bringt”, so Papst Franziskus bei der Audienz für die Bischöfe aus Ghana anlässlich deren Ad-Limina- Besuch im Vatikan.
Wie aus dem bericht der Mo Ibrahim Foundation hervorgeht steht Ghana auf der Grundlage der Kriterien der guten Regierungsführung in Afrika an siebter Stelle und hat einer der dynamischsten Volkswirtschaften des Kontinents (Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts 2013: 7,9%). Der relative Wohlstand hat jedoch nicht nur positive Auswirkungen. Unter anderem sieht sich das Land mit der Verbreitung der Säkularisierung konfrontiert: “Die säkulare Mentalität ist für die Kirche in Ghana eine Herausforderung”, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Josesph Osei-Bonsu von Konong-Mampong im Gespräch mit dem Fidesdienst. “Immer mehr Menschen haben eine solche säkulare Mentalität, so dass die Kirche sich mit der Notwendigkeit der Neuevangelisierung unter Katholiken und Christen konfrontiert sieht und gleichzeitig auch die Erstevangelisierung dort voranbringen muss, wo die es keine Christen gibt“. “Im Fokus steht vor allem die Verbreitung christlicher Werte, die von der Säkularisierung oft in Frage gestellt werden”, so Bischof Osei-Bonsu.
Wie auch der Papst in seiner Ansprache betonte, “blieben Ghana viele Stammeskonflikte und Religionskonflikte erspart”. “Zu den Faktoren, die zur Stabilität des Landes beitragen gehören bestimmt die guten Beziehungen zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften, die auf ökumenischer Basis gepflegt werden und auch die guten Beziehungen zum Islam und zu den Angehörigen der einheimischen Stammesreligionen. Die Zusammenarbeit zwischen Staat und Religionsgemeinschaften trägt ebenfalls zur Überwindung schwieriger Momente bei“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz.
“Als Bischöfe äußern wir uns auch zu sozialen Fragen, wenn wir dies für angemessen halten und veröffentlichen entsprechende Hirtenbriefe. In bestimmten Fällen treffen wir uns auch zu Gesprächen mit dem Staatschef. Außerdem findet zweimal im Jahr ein Treffen mit den Abgeordneten statt, bei denen wir uns über die Lage der Nation austauschen und versuchen als Bischöfe einen Beitrag zur Stabilität des Landes zu leisten“, so Bischof Osei-Bonsu abschließend. (Agenzia Fides 25/9/2014)


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