ASIEN/THAILAND - Thailändischer Bischof: „Wir werden auch dorthin gehen, wo es noch keine Regierungsorganisationen gibt“

Samstag, 8 Januar 2005

Surat Thani (Fidesdienst) - Im Krisenzentrum in Phangnga, wo die verschiedenen Hilfsprogramme für die Katastrophenopfer in der Diözese Surat Thani koordiniert werden, läuft die Arbeit auf Hochtouren. Freiwillige Helfer, Ordensleute, Priester und Laien setzen sich mit ganzer Kraft für die Hilfsprogramme ein. Das Krisenzentrum wurde auf Initiativen der thailändischen Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit Caritas Thailand, der Diözese Surat Thani und den thailändischen Ordensinstituten am Tag nach der Naturkatastrophe eingerichtet und soll den Betroffenen vor Ort konkret helfen.
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur der Salesianer von Don Bosco ANS, informiert Bischof Joseph Prathan von Surat Thani an der Grenze zu Malaysia über die Maßnahmen, die er zusammen mit seinen Mitarbeitern für die Opfer der Tsunami-Katastrophe ergreifen will. Zunächst wurden die am meisten betroffenen Orte in Phuket, Krabi und Phangnga erfasst. „Nun werden wir eine dreisprachige Broschüre herausgeben, die in Thai, Englisch und Italienisch erscheint, und Bilder mit Beschreibungen zu den verursachten Schäden zeigt“, so der Bischof, „Vor Ort sind bereits Priester, Schwestern und Laien unter den Menschen tätig. Sie werden die Menschen nicht nur mit materieller Hilfe versorgen, sondern die Menschen auch mit psychologischer Unterstützung begleiten, ärztliche Versorgung anbieten und Informationen sammeln“.
„Einiger unserer freiwilligen Mitarbeiter“, so der Bischof weiter, „werden auch dorthin gehen, wo bisher noch keine Hilfe geleistet wurde. Wir werden dorthin gehen, wo es keine Regierungsorganisationen gibt“. Was die Kinder anbelangt, die bei der Katastrophe ihre Eltern verloren haben, so erinnert der Bischof daran, dass der thailändische König versprochen hat, dass er sich dieser Waisenkinder annehmen wird. „In der Geschichte der katholischen Kirche in Thailand“, so Bischof Prathan abschließend, „war das Land noch nie so vereint und gut organisiert im Dienst an den Bedürftigen, wie nach dieser schmerzlichen Erfahrung. Es entsteht ein Bild der Solidarität und der Gemeinschaft, an der auch die katholische Kirche in Thailand in umfangreichem Maß teilnimmt“. Die Einheit unter den verschiedenen Religionsgemeinschaften des Landes wurde neben den gemeinsamen Solidaritätsaktionen auch im Rahmen von interreligiösen Gebetstreffen zum Ausdruck gebracht. (PA) (Fidesdienst, 08/01/2005 - 30 Zeilen, 336 Worte)


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