AFRIKA/SIERRA LEONE - Erzbischof von Freetown: “Bei allen Gottesdiensten spreche ich über Ebola und wie man sich davor schützen kann”

Dienstag, 9 September 2014

Freetown (Fides) – “Ebola ist ein derart aggressives Virus, dass man nicht leichtfertig damit umgehen darf; einen Test, der die Krankheit oder deren Stadium feststellt, können nur Experten durchführen. Aus diesem Grund macht die katholische Kirche auf nationaler Ebene und durch die Diözesanstellen der Caritas die Menschen in den Kirchen und auch außerhalb auf die Gefahr aufmerksam. Dabei klären wir über Symptome, Übertragungswege, und Vorbeugung auf. Auch wir Bischöfe wirken mit. Bei allen Gottesdiensten habe ich in der vergangenen Zeit über Ebola gesprochen”, so Erzbischof Edward Tamba Charles von Freetown. In Sierra Leone wurde eine viertägige Ausgangssperre (18.- 21. September) verhängt die eine weitere Ausbreitung der Situation verhindern soll. Wie das Gesundheitsministerium mitteilt, gab es in Sierra Leone zum 6. September 260 Fälle, die behandelt werden konnten, 23 Verdachtsfälle, 414 Tote und 1.234 bestätigte Fälle.
Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums und der UNICEF informierten Religionsvertreter über die notwendigen Maßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung, darunter die Vermeidung von körperlichem Kontakt und das Händewaschen mit Chlor oder Seife, sowie die Benutzung von Desinfektionsmitteln. “Zu diesem Zweck”, so Erzbischof Tamba Charles, “haben wir auch den Friedensgruß abgeschafft. Und an den Kirchenpforten Behälter mit Chlorwasser und Desinfektionsmittel für die Gläubigen aufgestellt, wo sie sich vor dem Gottesdienst die Hände waschen können. Auch muslimische Gemeinden tun dies in den Moscheen”.
“Die Ebola-Epidemie ist noch unter uns”, so der Erzbischof von Freetown abschließen, „Deshalb werden wir unsere Aufklärungsarbeit fortsetzen. Dabei werden wir auch künftig mit anderen christlichen und muslimischen Religionsführern zusammenarbeiten, denn diese genießen im Land großes Ansehen”. (SL) (Agenzia Fides 09/09/2014)


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