AMERIKA/PERU - Wahlen: Bischöfe besorgt im Hinblick auf Korruption und schwindendes Vertrauen in die Politik

Freitag, 5 September 2014

Lima (Fides) – Rund 21 Millionen Peruaner, darunter zwei Millionen jugendliche Erstwähler, werden am 5. Oktober insgesamt 13.000 Volksvertreter wählen, die während der kommenden vier Jahre Verwaltungsdistrikte, Provinzen und Regionen regieren werden. Mit Blick auf den bevorstehenden Wahltermin äußern sich die Bischöfe des Landes in einem Hirtenbrief „besorgt über das mangelnde Vertrauen in die Politiker und die Politik im Allgemeinen“.
In ihrem Dokument mit dem Titel “Im Dienste des Gemeinwohls” betonen die Bischöfe: “Wir sind ernsthaft besorgt im Hinblick auf ein Wahlszenarium in einem sozialen Kontext im Zeichen der Korruption und einer großen Anzahl von Kandidaten deren moralische Haltung auch zu Anklage und strafrechtlicher Verfolgung geführt hat. Anlass zur Sorg ist auch die Verbindung zu Drogengeschäften, illegalem Abbau von Bodenschätzen, Schmuggel und Menschenhandel sowie anderen illegalen Aktivitäten, darunter auch die Vetternwirtschaft bei der Besetzung von staatlichen Stellen. Völlig inakzeptabel ist die physische Eliminierung von politischen Gegnern”.
“Nur eine Politik auf der Grundlage ethischer Prinzipien ist glaubwürdig”, so die Bischöfe, die auch Kriterien für eine “bewusste und verantwortliche” Stimmabgabe nennen: man solle denjenigen nicht die eigenen Stimme geben, die Erwartungen bereits enttäuscht haben, „weil sie ihre Wahlversprechen nicht eingehalten oder sich als korrupt erwiesen haben”. Ein weiteres Kriterium für christliche Wähler sei das Augenmerk für die Armen: “Für Politiker sollen diejenigen, die weniger besitzen, Priorität haben, damit sie am Fortschritt des Landes teilhaben”. Schließlich sei in während der Wahlkampagne besondere Wachsamkeit erforderlich: “Viele Kandidaten… versprechen unmögliches und nutzen die Gutgläubigkeit der Wähler aus…”. Abschließend erinnern die Bischöfe daran, dass „der Aufbau von Gerechtigkeit und Frieden Aufgabe aller Peruaner” ist und die Wahl “eine gute Gelegenheit dazu beizutragen”. (SL) (Agenzia Fides 05/09/2014)


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