AFRIKA/SIERRA LEONE - Ebola: Kirchliche Task Force der Caritas koordiniert Krisenbewältigung

Mittwoch, 3 September 2014

Makeni (Fides) – “Wir benutzen unsere Kanzeln, um den Menschen zur erklären, wie man sich vor einer Ansteckung schützen kann. Und wir heben eine Task Force unter Leitung der Caritas eingerichtet, die die Krisenbewältigung koordiniert. Schriftliche Empfehlungen und Prospekte wurden in den Pfarreien an die Katechisten und Pastoralarbeiter verteilt, damit sie auf die Gefahren von Ebola aufmerksam machen können. In Zusammenarbeit mit dem Interreligiösen Rat der Hirten und der Imam in Sierra Leone wurden eine Reihe von Botschaften, Briefen und Verlautbarungen veröffentlicht, mit denen wir bewusst machen wollen, dass Ebola eine reelle Gefahr ist und wir uns an die Anweisungen der zuständigen Gesundheitsbehörden halten sollten“, so der stellvertretende Rektor der katholischen Universität Makeni, Pfarrer Joe Turay, zum Engagement der Kirche angesichts der Ausbreitung des Ebola-Virus in Sierra Leone.
“Auch die katholische Universität ist Teil der Task Force”, so Pfarrer Turay weiter, “und wir sind für die Hilfe und die Beobachtung von Familien zuständig, in denen Personen in Quarantäne leben, und bemühen uns Wege zu finden, die zur Bewältigung der Krise beitragen. Unsere Krankenhäuser und Kliniken liefern die notwendigen Dienstleistungen, auch wenn viele Patienten sich aus Angst oder Scham nicht an öffentliche Einrichtungen wenden. Da die kirchlichen Kliniken jedoch nicht von der Regierung finanziert werden, müssen sie sich um alternative Mittel bemühen. Das Team der Task Force versorgt die Krankenhäuser mit Geräten und Schutzvorrichtungen”.
Ein wichtiges Instrument, das zur Aufklärung beitragen kann ist das Radio: über die Mikrofone von “Radio Maria Sierra Leone” sprechen Ärzte, Experten, Gemeindevertreter und Abgeordnete über das Problem. “Wir planen außerdem weitere Hilfsprogramme für Menschen, die sich zuhause in Quarantäne befinden, damit wir diese Menschen in den schwierigen Momenten, die sie erleben begleiten können”, so Pfarrer Turay weiter.
“Es gibt viele Herausforderungen und wir sind nicht auf alle vorbereitet, doch wir geben nicht auf”, so der Pfarrer abschließend. „In dieser schwierigen zeit landen wir die Menschen auch zum Gebet ein, damit Gott uns die Weisheit und den Mut schenkt, die wir in solchen Krisenzeiten brauchen”.
Wie das Gesundheitsministerium in Sierra Leone mitteilt, gab es bis zum 31. August 244 Patienten, die behandelt und geheilt werden konnten, derzeit gibt es 44 neue Verdachtsfälle und 1.077 diagnostizierte Krankheitsfälle sowie 387 Tote. Nur im Distrikt Kaoinadugu wirde bisher noch kein Krankheitsfall gemeldet. Sierre Leone hat insgesamt rund 6 Milioni Einwohner. (SL) (Fides 03/09/2014)


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