AFRIKA/NIGERIA - Bischof von Kaigama fordert “Videobeweise” für die angebliche Rückeroberung der Stadt Gwoza

Dienstag, 26 August 2014

Abuja (Fides)- “Wir würden gerne Videobeweise sehen, die bestätigen, was die Behörden behaupten, d.h., dass sie wieder die Kontrolle über die Gebiete haben, in denen Boko Haram das “Kalifat” ausrief”, so der Vorsitzende der Nigerianischen Bischofskonferenz. Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama von Jos. Der Anführer der islamistischen Boko-Haram-Sekte, Abubakar Muhammad Shekau, hatte am vergangenen Wochenende erklärt, man habe Gwoza (im Nordosten Nigerias) nach der Eroberung in das “islamische Kalifat” aufgenommen (vgl. Fides 22/8/2014).
“Bisher gab es nur Mitteilungen der Regierung, die dies dementieren”, so Erzbischof, „doch wir würden gerne auf Videos sehen, wie Regierunksoldaten der Armee in der Stadt Gwoza patrouillieren, Geschäfte geöffnet sind und die Menschen einen normalen Alltag leben. Die Regierung muss uns davon überzeugen, dass die Boko Haram tatsächlich nicht die Kontrolle über die Gebiete hat”.
Erzbischof Kaigama beklagt auch, dass “Dementis ohne konkrete Beweise nur dazu führen, dass die Ungewissheit wächst”. “Es sollte nicht länger Halbwahrheiten geben: wenn Soldaten vor der Boko Haram fliehen müssen, weil sie nicht die nötige Ausrüstung besitzen, dann sollte dies auch gesagt werden, damit man nach Lösungen suchen kann”, so der Erzbischof abschließend.
Nach einheimischen Presseberichten sollen rund 500 nigerianische Soldaten zusammen mit tausenden von Zivilisten vor einer neuen Offensive der Boko Haram aus der Stadt Gamboru Ngala (im Staat Borno) in die Grenzstadt Fotokol nach Kamerun geflohen sein. (L.M.) (Fides 26/8/2014)


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