AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Weitere Gewalt in Bangui: Religionsführer des Tschad wollen „eine Ausbreitung des Phänomens verhindern”

Freitag, 22 August 2014

Bangui (Fides) – Die Lage in Bangui, Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik ist angespannt, nachdem es zu Gefechten zwischen der muslimischen Bevölkerung und französischen Soldaten der „Sangaris“-Einheiten und der Europäischen Mission in der Zentralafrikanischen Republik (EUFOR-RCA) kam, bei denen mindestens 9 Menschen starben und über 30 verletzt wurden. Unter den Opfern befindet sich auch ein freiwilliger Helfer des Roten Kreuzes. Die Beauftragte der Vereinten Nationen für humanitäre Angelegenheiten in der Zentralafrikanischen Republik, Claire Bourgeois, beklagt unterdessen, dass “die Zahl der ermordeten, verschleppten und verletzten humanitären Helfer in der Zentralafrikanischen Republik so hoch ist wie nie: in den vergangenen 12 Monten waren es fast 50”.
Der Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik wirkt sich unterdessen auch auf die Nachbarstaaten, darunter der Tschad aus. Dort wurden nicht nur zentralafrikanische Flüchtlinge aufgenommen, sondern es kehren auch zahlreiche tschadische Bürger aus der Zentralafrikanischen Republik in die Heimat zurück.
Christliche und muslimische Religionsführer im Irak schufen deshalb ein Forum für das friedliche Zusammenleben und Friedensarbeit, das sich insbesondere an tschadische Heimkehrer wendet. Sounia Potifar, Generalsekretär des Bundes der evangelischen Kirchen und Missionen im Tschad, Scheich Hissein Abakar Hassan, Vorsitzende des Hohen Rates für Islamischen Angelegenheiten und Bischof Joachim Kouraleyo von Mondou, stellvertretender Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz des Tschads, betonten bei einer Versammlung in Mondou, dass man alles tun werde „um zu verhindern, dass sich die Ereignisse in der Zentralafrikanischen Republik im Tschad wiederholen“.
Im Tschad halten sich derzeit rund 91.000 Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik auf, rund 100.000 tschadische Staatsbürger kehrten aus dem Nachbarland zurück. (L.M.) (Fides 22/8/2014)


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