ASIEN/INDIEN - Kirche hilft den Opfern des Seebebens an vorderster Front: Bericht eines Missionars aus Nagapattinam, das zu den am meisten betroffenen Gebieten gehört

Mittwoch, 5 Januar 2005

Manithlayam (Fidesdienst) - „Mitarbeiter der katholischen Kirche, Missionare und Nichtregierungsorganisationen waren als erste in den von der Tsunami betroffenen Gebieten, um dort Hilfe zu leisten“, so Bruder Victor General, Regionaloberer der Missionsbrüder vom heiligen Franz von Assisi (CMSF) in der indischen Region Tamil Nadu, in einem Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt.
„Gegenwärtig konzentrieren sich die Anstrengungen der Missionare und Nichtregierungsorganisationen vor allem auf die Verteilung von Nothilfen wie Medikamente, Trinkwasser, Lebensmittel und Kleider“, so Bruder Victor. „Doch man plant auch bereits nachhaltige Hilfen, die in den kommenden Monaten notwendig sein werden. Ein Großteil der Hilfsmittel wurde von Menschen guten Willens aus ganz Indien zur Verfügung gestellt. Auf die von der Regierung versprochenen Hilfen warten wir noch.“
Nach Angaben von Bruder Victor sind bereits zahlreiche freiwillige Helfer aus ganz Tamil Nadu und anderen Staaten der indischen Union in den betroffenen Gebieten eingetroffen. Alle Diözesen sollen bereits die Entsendung von Hilfsmitteln veranlasst haben. „Die katholische Kirche führt in Pfarreien und Schulen Spendenkollekten durch, die dann an die Betroffenen weitergeleitet werden. Bei der Verteilung der Hilfsmittel arbeitet die Kirche mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen zusammen“. Die Missionare werden von Laienmitarbeitern aus Tamil Nadu und Kerala unterstützt.
Zur aktuellen Lage in Indien erklärt Bruder Victor: „Nach offiziellen Angaben starben insgesamt über 14.000 Menschen durch das Seebeben, doch die Zahl ist wahrscheinlich um vieles höher, da viele Menschen immer noch vermisst werden. Erst in den kommenden Wochen werden die tatsächlichen Daten zur Verfügung stehen, denn viele Leichen wurden auch vom Schlamm begraben. Jeden Tag gibt es weitere Tote. Am meisten wurden die Regionen Kanyakumari und Nagapattinam betroffen. In Kanyakumari wurden zum Beispiel die Orte Colachal, Manakudi und Kottilpadu vollkommen zerstört. In anderen Ländern haben die Menschen ihr ganzes Hab und Gut verloren, darunter auch Netze und Boote zum Fischfang, weshalb ihnen auch in Zukunft die Mittel zum Überleben fehlen werden“. (RG) (Fidesdienst, 5/1/2005 - 30 Zeilen, 324 Worte)


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