ASIEN/SRI LANKA - Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen hilft Menschen in Sri Lanka und Indonesien: Bereitstellung von Unterkünften gehört zu den Prioritäten der Nothilfeprogramme

Mittwoch, 5 Januar 2005

Colombo (Fidesdienst) - Auch das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) hilft den von der Flutwelle in Südostasien betroffenen Menschen. Hierzu werden Hilfsprogramme insbesondere in Sri Lanka geplant, wo das Hilfswerk der Vereinten Nationen seit über 20 Jahren tätig ist. Weitere Nothilfeprogramme sollen während der kommenden sechs Monate in der indonesischen Provinz Aceh durchgeführt werden. Für das Flüchtlingshochkommissariat, das sich insbesondere jener Menschen annimmt, die vor Verfolgung und Gewalt fliehen, sind Nothilfeprogramme für die Opfer von Naturkatastrophen eine Neuheit, doch angesichts des Ausmaßes der Katastrophe wurde der Beschluss hinsichtlich eines außerordentliches Eingreifens getroffen.
Am Tag nach der Flutkatastrophe begann das UNHCR mit der Verteilung der Hilfsgüter aus den eigenen Lagerbeständen in Sri Lanka: Plastikplanen, Küchensets und Kleidung wurden an rund 100.000 betroffene Menschen verteilt. Das UN-Hilfswerk hat in Sri Lanka 7 Niederlassungen mit 113 Mitarbeitern und ist damit unter den UN-Einrichtungen am besten für die Katastrophenhilfe gerüstet.
Vor der Flutkatastrophe betreute das UNHCR in Sri Lanka insgesamt rund 390.000 Binnenflüchtlinge und Rückkehrer. Gegenwärtig schätzt man die Zahl der aus ihren Heimatdörfern vertriebenen in Sri Lanka auf rund 800.000. Unterdessen hat das UNHCR bereits weitere Hilfsmittel angefordert, die unter der betroffenen Bevölkerung verteilt werden soll. Zu diesem Zweck wurde eine Luftbrücke aus der Zentrale in Kopenhangen und anderen Einrichtungen eingerichtet.
Auch nach Indonesien wurden am 2. Januar erste Hilfsmittel über eine aus Dänemark und Dubai eingeflogen. Die ersten Hilfstransporte gingen nach Jakarta, von wo aus die Hilfsmittel in den Norden von Sumatra weitergeleitet werden. Mitarbeiter des UNHCR sind vor Ort an der Ostküste der Insel Sumatra sowohl in der indonesischen Provinz Aceh als auch in Medan tätig, wo die meisten Hilfslieferungen ankommen werden, um unter den betroffenen Menschen im Westen der Insel verteilt zu werden.
Rund 2.000 Pakete mit Decken und 7 Kisten mit Kommunikationsgeräten sowie 2.000 Zelte für jeweils 10 Personen sind bereits in Jakarta eingetroffen. Außerdem wurden 7 internationale Mitarbeiter zur Verstärkung eines UNHCR-Teams nach Banda Aceh entsandt, das dort bei der Verteilung der Nothilfen mit anderen Hilfsorganisationen zusammenarbeitet. Unter den UN-Mitarbeitern sind Gesundheitsexperten und Fachkräfte für Wasserversorgung und Sicherheit sowie Telekommunikationstechniker. Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen wird das eigene Bemühen insbesondere auf die Bereitstellung von Unterkünften in den abgelegenen Regionen im Westen der Insel, in denen die Hilfsmittel mit Hubschraubern und Booten angeliefert werden. Zu den Prioritäten gehört die Versorgung mit Material zum Bau von provisorischen Unterkünften. In einer zweiten Phase sollen Hilfsmittel zum Wiederaufbau und zur Reparatur der Wohnungen verteilt werden. (PA) (Fidesdienst, 05/01/2005 - 43 Zeilen, 429 Worte)


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