ASIEN/SYRIEN – Tausende von Kindern von der Impfungskampagne gegen Kinderlähmung, die im Land wieder aufgetaucht ist, ausgeschlossen

Donnerstag, 24 Juli 2014

Aleppo (Fides) – Ungefähr 765 Tausend Kinder mit weniger als 5 Jahren leben in Gebieten Syriens, die nur schwer zu erreichen sind, aufgrund des momentanen Konfliktes, und so wurden sie von der aktuellen Impfungsaktion gegen Kinderlähmung ausgeschlossen oder mit einer unzureichenden Menge an Impfstoff versorgt. Obwohl die Krankheit in der Region praktisch ausgerottet war und seit 1999 kein Fall mehr verzeichnet wurde, gab es dieses Jahr 36 Erkrankungen in Syrien und 2 im benachbarten Irak. Beide Länder sind Opfer schwerer innerer Konflikte und Teile ihrer Territorien sind außerhalb des Kontrollbereichs der Regierung und in der Hand von bewaffneten Gruppen der Opposition. Im Hinblick auf das hohe Risiko der Ausbreitung dieser schweren Krankheit, starteten UNICEF und WHO die größte Impfungskampagne in der Geschichte des Mittleren Ostens, bei der sie 25 Millionen Kinder zwischen 3- und 6-mal impften. In Syrien wurden 2,9 Millionen Kleinkinder geimpft und in einem zweiten Anlauf wird man versuchen, auch alle anderen zu erreichen, die noch außen vor sind.
Der Ausbruch der Kinderlähmung in Syrien wurde Ursachen zugeschrieben, die durch den Bürgerkrieg entstanden, der 2011 begann, vor allem, weil er die nationale Kampagne der Routineimpfung unterbrach, und weil die gesundheitlichen Infrastrukturen geschädigt wurden, durch mindestens 60% zerstörter oder funktionsuntüchtiger Krankenhäuser und weniger als einem Drittel funktionierender öffentlicher Krankenwagen und den Ausfall der Geräte für die sogenannte „Frischhaltekette“, die die Impfstoffe bis zu ihrer Verabreichung auf der richtigen Temperatur hält. Im übrigen sind unter den Hauptursachen auch die Abwanderung medizinischer Fachkräfte und die ständigen Vertreibungen der Bevölkerung in Syrien, die in jämmerlichen Hygienischen Bedingungen lebt. Und viele Kinder haben keinerlei Form von medizinischer Betreuung. Vor Ausbruch des Konfliktes lag der Prozentsatz der geimpften Kinder im Land bei 99% und steht nun bei nur 52%. (AP) (24/7/2014 Fides)


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