ASIEN/CHINA – Pfarrkirche Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel in Peking feiert 100jähriges Bestehen seit ihrem Wiederaufbau

Samstag, 19 Juli 2014

Peking (Fides) – Die Pfarrkirche in Peking, die Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel geweiht ist und “die Kirche des Westens” genannt wird, eine der vier wichtigsten Kirchen der Hauptstadt, schließt heute die Feierlichkeiten für das 100jährige Jubiläum seit ihrem Wiederaufbau im Zeichen der Evangelisierung ab. Das Festprogramm war auf drei Tage verteilt, vom 16. bis zum 19. Juli, und wurde mit einem feierlichen Zelebrieren der Eucharistie am 16. Juli eröffnet, zu Ehren des liturgischen Festes der Seligen Jungfrau Maria vom Berge Karmel; anschließend wurden ein Konzert und eine Marienprozession veranstaltet.
Laut der bei Fides eingegangenen Informationen, begann das Festjahr an Weihnachten 2013, mit der Anregung des Gemeindepfarrers, anlässlich dieses Jubiläums jeden Monat zwei Ausgaben der Bibel zur Verfügung zu stellen, für die Nicht-Christen, die die Kirche besuchen kommen. Bis zum 22. Juni spendeten 1.246 Gläubige insgesamt 72.135 Bibeldrucke und machten es damit möglich, dass das Wort Gottes sich unter den Nicht-Katholiken verbreitet. Am Tag des Festes der Heiligen Familie schenkte der Pfarrer den Angehörigen seiner Gemeinde den Abdruck eines Bildnisses der Heiligen Familie, der 1914 gedruckt worden war und übergab im Anschluss daran eine Ausgabe des Evangeliums des Heiligen Markus an jede einzelne Familie der Pfarrei - mit der Empfehlung, den christlichen Glauben zu verkünden.
Die Pfarrkirche in Peking, die Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel geweiht ist, wurde in gotischem Stil erbaut und von dem italienischen lazaristischen Missionar P. Teodorico Pedrini 1723 gegründet. Sie war die erste Kirche der chinesischen Hauptstadt, deren Gründung nicht auf Jesuiten zurückzuführen war und die vierte, mit katholischen Missionaren als Gründungsvätern. 1730 wurde die Andachtsstätte in einem starken Erdbeben, das mehr als hundertausend Opfer forderte, schwer beschädigt. Nach dem Tod Pater Pedrinis im Jahr 1746, wurde die Kirche den Ordensgemeinschaften der Karmeliter und der Augustiner anvertraut. Nach ihrem Wiederaufbau 1867 wurde sie 1900, während dem Boxeraufstand, zum zweiten Mal zerstört. Im Jahr 1913 erfolgte eine erneute Wiederherstellung, wie auf einem Gedenkstein im Innern der Kirche auf lateinisch und chinesisch zu lesen ist, und von da an behielt das Kirchengebäude bis heute sein Aussehen, auch wenn es während der chinesischen Revolution für profane Zwecke benutzt wurde. 1994 wurde die Kirche als Andachtsstätte wiedereröffnet. (NZ) (Fides 2014/07/19)


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