AMERIKA/MEXIKO – Appell des Bischofs von Tehuacán: “Die auswandernden Kinder sind weder ungebetene Gäste noch Eindringlinge”

Dienstag, 15 Juli 2014

Tehuacán (Fides) – Der Bischof der Diözese Tehuacán (Puebla, Mexiko), Seine Exzellenz Mons. Rodrigo Aguilar Martínez, rief die gesamte diözesane Gemeinschaft, die Priester in ihren Gemeinden, Laien, Unternehmen und gesellschaftliche Verbände dazu auf, die Migrierenden, die diese Region durchqueren, zu unterstützen. Tehuacán befindet sich ungefähr 200 km südlich von Mexiko-Stadt.
Die bei Fides eingegangene Meldung der Diözese berichtet, dass Mons. Aguilar Martinez alle daran erinnerte, dass “die Auswandernden uns alle etwas angehen, aber nicht im negativen Sinne, sondern weil sie Arbeitskräfte darstellen”. Die Kirche lädt deshalb dazu ein, sie als politische Flüchtlinge, die auch ihre Rechte haben, zu betrachten, damit “wir die Auswanderer, insbesondere die Kinder, nicht als ungebetene Gäste oder gar Eindringlinge ansehen und verachten”.
Mons. Aguilar betonte, dass die Problematik nicht neu sei und machte auch auf einen anderen wichtigen Gesichtspunkt aufmerksam: Die Kinder mit amerikanischer Staatsangehörigkeit können nicht in ihre Heimat zurückkehren, weil ihre Eltern von dort ausgewiesen worden sind. Er zitierte dazu eine Ausgabe des Wochenblattes der Erzdiözese Mexico, "Desde la Fe", in der über die vergangene Volkszählung "Población y Vivienda" (im Jahr 2010) berichtet wurde, aus der hervorging, dass ungefähr 700 Tausend Kinder in Mexiko leben, die rechtmäßige US-Bürger sind, weil sie in den Vereinigten Staaten geboren wurden. Ihre mexikanischen Eltern wurde jedoch von dort ausgewiesen, entweder, weil sie nicht im Besitz von Ausweispapieren waren oder aus anderen Gründen. Die Zeitung bestätigte außerdem offiziell, dass täglich 53 Kinder alles aufs Spiel setzen und das Land durchqueren.
Mons. Aguilar Martinez sagte aus, die genaue Zahl der sich in seiner Diözese befindenden Migranten nicht zu kennen. Er machte aber klar, dass die Angelegenheit zu einem menschlichen Problem geworden sei, dass gelöst werden müsse und das alle Institutionen angehe, was aber auch allen bewusst sei. Außderdem gab er die Anwesenheit des Kardinalstaatssekretärs Parolin in Mexiko bekannt (siehe Fides 14/07/2014), der an einer internationalen Versammlung teilnimmt, die sich mit eben dieser schwierigen Problematik beschäftigt. (CE) (Fides, 15/07/2014)


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