ASIEN/INDONESIEN - Unter den Opfern des Seebebens sind auch Mitarbeiter von AIFO-Projekten in den Krankenhäusern der betroffenen Gebiete, die sich vor allem für die Betreuung von Leprakranken einsetzen

Montag, 3 Januar 2005

Jakarta (Fidesdienst) - Vom Seebeben in Südostasien sind auch die Projekte des italienischen Hilfswerks „Associazione Amici di Raoul Follereau“ (AIFO) betroffen, das sich vor allem für die Bekämpfung von Lepra und anderen Krankheiten einsetzt. In Indonesien sind die Folgen der Naturkatastrophe in der Stadt Aceh, wo sich ein AIFO-Rehabilitationszentrum befindet, besonders dramatisch. Die ersten Informationen lassen bereits das Ausmaß der Tragödie erahnen: auch der Leiter des AIFO-Zentrums in Aceh, Dr. Syaifuddin Husen wird vermisst. Das nationale AIFO-Büro ist in ständigem Kontakt mit den engsten Mitarbeitern von Dr. Syaifuddin Husen, die die Betroffenen aus den Städten, die sich nicht direkt an der Küste befinden, mit Medikamenten, Lebensmitteln, Decken und anderen Hilfsmitteln versorgen.
Frau Dr. Asvi Retty vom indonesischen Gesundheitsministerium, die das Projekt mitbetreut, teilte mit, dass ein Mitarbeiter des AIFO-Projekts, Dr. Firly, bei dem Seebeben ums Leben kam und Frau Dr. Cut Idawani, die ebenfalls zu den Mitarbeitern des Projekts gehört, ihren Mann und ihre Kinder verloren hat. Viele Angehörige der Ärzte und freiwilligen Mitarbeiter des AIFO-Projekts werden vermisst. Unterdessen versucht das Hilfswerk auch Hilfsgüter auf dem Seeweg anliefern zu lassen, da der Transport über den Luftweg derzeit nicht möglich ist. Der Projektleiter im Staatlichen Padangin-Krankenhaus in Westsumatra, Dr. Aguswan Nurdin, stellte Ärzte und Krankenpfleger für Hilfsprogramme in Aceh zur Verfügung und bat um Fonds zum baldigen Kauf weiterer notwendiger Hilfsmittel.
Aus allen betroffenen Gebieten werden Tote, Verletzte und Vermisste gemeldet. Hauptziel ist derzeit jedoch die Verteilung von ersten Hilfsgütern (Lebensmittel, Trinkwasserkanister, Decken, Zelte und Kleider) und Medikamenten. Gebraucht werden auch so genannte „body bags“ in die die Leichen der Menschen, die bei dem Seebeben ums Leben kamen, eingewickelt werden.
Was die weiteren AIFO-Projekte in den von der Naturkatastrophe betroffenen Gebieten anbelangt, stehen noch keine Informationen über das Schicksal von Mitarbeitern und Wohltätern zur Verfügung.
Auch in Indien, wo die AIFO-Einrichtungen vor allem Leprakranke betreut, versucht die italienische Organisation in Zusammenarbeit mit den Niederlassungen in Sumanahalli (im Unionsstaat Karnataka) und Gudivada (im Unionsstaat Andhra Pradesh) in den vom Seebeben betroffenen Gebieten zu helfen. Mitarbeiter aus der Niederlassung in Sumanahalli sind in drei Aufnahmecamps in Tamil Nadu tätig, wo 9.000 Menschen betreut werden. Auch dort konnten bereits erste Hilfsmittel bereitgestellt werden. Mitarbeiter der AIFO aus Gudivada helfen im benachbarten Camp in Machilipatnam, das sie mit Medikamenten versorgen. (PA) (Fidesdienst, 3/1/2005 - 36 Zeilen, 400 Worte)


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