OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Erzbischof von Madang: “Staat und Kirche vereint gegen häusliche Gewalt”

Montag, 30 Juni 2014

Madang (Fides) – “Häusliche Gewalt und sexuelle Gewalt sind in Papua Neuguinea weit verbreitet … deshalb müssen wir dieses Phänomen mit vereinten Kräften bekämpfen”, so Erzbischof Stephen Reichert, OFM Cap, von Madang bei der Eröffnung des von der Regierung geförderten „Familienzentrums gegen häusliche Gewalt“ in Madang. Das Zentrum wird auch mit einer Sondereinheit der örtlichen Polizei zusammenarbeiten, die in Fällen häuslicher und sexueller Gewalt ermittelt.
“Viel zu lange wurde häusliche Gewalt von den Familien geheim gehalten“, so der Erzbischof, „Es wurden horrende Verbrechen verheimlicht, wie zum Beispiel sexueller Missbrauch von Kindern und körperliche Gewalt gegen Kinder und Frauen. Die Täter müssen bestraft und die Opfer entschädigt werden. Doch dies reicht als Abschreckung zur Beendigung des Phänomens nicht aus”. Erzbischof Reichert weist in diesem Zusammenhang auf die Dringlichkeit kultureller Veränderungen, des Wandels der Mentalität und der Umkehr der Herzen hin. Deshalb sei es notwendig, dass alle Komponenten des Staates, die Kirchen und die Regierung sowie die Zivilgesellschaft gemeinsam erklären: „Nie mehr Gewalt in den Familien! Nie mehr sexuelle Gewalt! Nie mehr Gewalt gegen Frauen! Nie mehr Gewalt gegen Kinder! Wir werden die Gewalt mit vereinten Kräften stoppen”.
Im Rahmen von Aufklärungskampagnen will die Kirche die Bevölkerung vor allem darauf hinweisen, dass es sich bei häuslicher Gewalt nicht um “Familienangelegenheiten” handelt, weshalb solche Fälle angezeigt werden müssen. Außerdem will die katholische Kirche Opfer betreuen, damit die Spirale der Gewalt in den eigenen vier Wänden unterbrochen wird. Die neue Sondereinheit der Polizei soll umgehend Ermittlungen auf den Weg bringen und entschlossen handeln, damit unter der Bevölkerung ein entsprechendes Vertrauen in die Polizeibeamten und deren Einsatz für den Schutz der Bürger entsteht. (PA) (Fides 30/6/2014)


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