AFRIKA/SÜDSUDAN - Auch nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens fliehen zahlreiche Menschen nach Äthiopien

Freitag, 13 Juni 2014

Juba (Fides) – Über 350.000 südsudanesische Flüchtlinge werden in den kommenden Monaten in den Aufnahmezentren in Gambella in Äthiopien erwartet. Dies teilt das Hilfswerk Christian Aid mit, das auch darauf hinweist, dass sich in den Flüchtlingscamps in Gambella bereits 140.000 südsudanesische Flüchtlinge aufhalten und im Durchschnitt täglich weitere 1.000 ankommen.
Die Situation in den äthiopischen Flüchtlingseinrichtungen spitzt sich zu: es gibt nicht genügend Lebensmittel und Krankheiten breiten sich aus. Nur 41% der zur Bewältigung der Krise im Südsudan bereitgestellten Gelder kamen bisher vor ort an, während nur 22% der für die Flüchtlinge notwendigen Hilfsmittel zur Verfügung stehen.
Am 11. Juni kam durch die Mittlertätigkeit des IGAD in Addis Abeba ein Friedensabkommen zwischen dem Präsidenten Salva Kiir und dem Rebellenanführer Riek Machar zustande. Die beiden Parteien verpflichteten sich mit der Unterzeichnung des Abkommens zum „Abschluss des Dialogs für die Bildung einer Übergangsregierung der Nationalen Einheit innerhalb von 60 Tagen. Außerdem sollen humanitäre Hilfen für die betroffene Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden”.
Die Krise im Südsudan brach am vergangenen 15. Dezember aus. In dem Land bekämpfen sich zwei rivalisierende Flügel der SPLM, jeweils unter Leitung des Präsidenten Kiir und des ehemaligen stellvertretenden Präsidenten Riek Machar. (L.M.) (Fides 13/6/2014)


Teilen: