AMERIKA/BRASILIEN - Brasilianische Indianer-Völker rufen zu Protesten am Rande der Fußballweltmeisterschaft auf

Mittwoch, 11 Juni 2014

Mato Preto (Fides) – "Für uns Indios ist der einzige Sieg, der zählt, die Festlegung der Demarkationsgrenzen unserer Territorien", so Sonia Guajajara vom brasilianischen Bündnis für die Koordination der indigenen Organisationen nach einem Treffen mit den Präsidenten der Abgeordnetenkammer und des Senats Ende Mai. Ein weiteres Mal machten die Politiker Versprechen, die bisher nicht in die Tat umgesetzt wurden. Nach dem Scheitern der so genannten “Runden Tische des Dialogs”, will der Justizminister Eduardo José Cardozo im Rahmen einer geplanten Gesetzesreform ("ajuste de direitos") die Territorien der Guarani von Mato Preto von 4.000 auf 600 Hektar zur reduzieren. Sollte die Reform nicht gebilligt werden, bleibt die Situation unverändert. Die Guarani-Indianer in Mato Preto sind sich der Folgen einer solchen Reform bewusst und lehnen diese ab.
Der Indio-Missionsrat CIMI beklagt in diesem Zusammenhang: “Dies ist eine Praxis aus der Kolonialzeit von vor 500 Jahren”. Was sich geändert habe seien nur die Namen derer, die keine Skrupel haben, wenn es um die Missachtung von Menschenrechten, Justiz und Situation der Indianer-Völker geht.
Deshalb rufen die indigenen Organisationen zu Protesten am Rande der Fußballweltmeisterschaft auf. Protestkundgebungen sollen in drei verschiedenen Staaten stattfinden, in denen die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen wird: Sao Paulo, Paraná und Rio Grande do Sul. Den Protesten schließen sich nach Angaben des CIMI auch verschiedene Menschenrechtsorganisationen an. (CE) (Fides, 11/06/2014)


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