ASIEN/PAKISTAN - Berufungsverfahren für Asia Bibi auf Anweisung von “höherer Stelle” verschoben

Donnerstag, 5 Juni 2014

Lahore (Fides) – Der Fall der wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilten Asia Bibi sei zu schwierig und in der Öffentlichkeit bekannt, weshalb das Hohe Gericht in Lahore – wo der Berufungsprozess stattfinden soll - “Anweisungen von höherer Stelle“ erhalten haben soll, „die Verhandlung bis auf unbestimmte Zeit nicht in den Gerichtskalender aufzunehmen“. Dies teilt der pakistanische Anwalt Sardar Mushtaq Gill mit, der zusammen mit dem Anwalt S.K. Choudhry den Berufungsantrag unterzeichnete, der beim Bericht im November 2010 eingereicht wurde und mit der Gerichtsverwaltung in Kontakt steht. So lasse sich erklären, dass der Verhandlungstermin bereits mehrmals verschoben wurde, zuletzt am 27. Mai, und danach nicht mehr auf dem Gerichtskalender erschien.
Derzeit prüfen die Anwälte weitere rechtliche Schritte und ziehen dabei auch die Möglichkeit einer Bitte um eine offizielle Stellungnahme des Präsidenten des Hohen Gerichts in Betracht. Eventuelle, so die Anwälte, werde man sich auf den Art. 561 des Kodex für Strafverfahren beziehen, der “besondere Kompetenzen” für ein Gereicht vorsieht, wenn es darum geht Missbrauch und ungerechtes Vorgehen anderer Gerichte zu verhindern oder zu korrigieren. Damit könne eine Verhandlung vielleicht noch vor der Sommerpause erbeten werden. Eine weitere Möglichkeit biete der Artikel 426 des Verfahrensrechts, der eine Aussetzung der Strafe in Erwartung eines Berufungsverfahrens und die und die Freilassung des Antragstellers gegen Kaution vorsieht. “Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, damit Asia Gerechtigkeit widerfährt”, so die Anwälte. (PA) (Agenzia Fides 5/6/2014)


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