ASIEN/PAKISTAN - Neue Blasphemie-Vorwürfe gegen Christen, Ahmadi und einen TV-Sender

Montag, 19 Mai 2014

Lahore (Fides) – Der Blasphemieparagraph fordert weitere Opfer in Pakistan. Die jüngsten Fälle betreffen Christen, Ahmadi, und den TV-Sender “Geo TV”.
Am 17. Mai wurde im Dorf Mirpur Khas (Sindh) Anzeige wegen Blasphemie gegen vier Christen erstattet: es handelt sich um Javed Masih, seine Frau Nazia, Rose Marry und Cavell David. Hafiz Shah Fahad, der die Anzeige erstattete, behauptet, dass die Christen im Bahnhof von Mirpur predigten und damit das Empfinden der Muslime beleidigen. Die Polizei nahm die Christen fest und will sie verhören.
Unterdessen beklagt der Christ George Masih, dass sich die Mörder seines Vaters Boota Masih immer noch auf freiem Fuß befinden. Boota Masih wurde am 14. September 2013 brutal ermordet, wobei einige Muslime ihm am hellichten Tag die Kehle durschnitten und riefen “Allah ist groß”, wobei sie erklärten man habe einen “blasphemischen Ungläubigen“ beseitigt. Dieser Zwischenfall, so George “hat unsere Familie zerstört: wir haben den Arbeitsplatz verloren und niemand will uns neue Arbeit geben”.
Am 16. Mai wurde ein Ahmadi, die von den anderen Muslimen als “Sekte” betrachtet werden, ermordet. Ein Jugendlicher tötete Khalil Ahmad, Mitglied einer Ahmadi-Gemeinde, den er der Blasphemie beschuldigte, während er sich in einer Polizeistation in Punjab aufhielt.
Auch gegen den pakistanischen Fernsehsender “Geo Tv” wurden Blasphemie-Vorwürfe erhoben: Sahibzada Hamid Raza, Vorsitzender des muslimischen Forums “Sunni Ittehad Council” beschuldigt den Fernsehsender: “Er beleidigt das religiöse Empfinden von Millionen von Menschen“. Muslimische Gläubige sollen den Sender, der blasphemische Inhalte ausstrahlt, boykottieren. Dabei bezieht er sich auf eine Sendung, Tänze gezeigt wurde, die nach einer sufistischen Melodi getanzt wurden, die der Überlieferung nach direkt auf den Propheten Mohammed und dessen Familie zurückzuleiten sind. (PA) (Fides 19/5/2014)


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