ASIA/INDIA - Bischöfe sind zuversichtlich: die neue Regierung wird für den säkularen Pluralismus in Indien eintreten

Freitag, 16 Mai 2014

New Delhi (Fides) – Der Wahlsieg der nationalistischen “Bharatiya Janata Party” (BJP) ist für die Bischöfe des Landes kein Anlass zur Sorge. Das Bündnis unter Leitung der BJP und deren 63jährigem Parteischef Narendra Modi, wird erstmals seit 30 Jahren mit absoluter Mehrheit regieren: die Koalition erhielt bereits über 300 der insgesamt 543 Sitze der unteren Kammer des Parlaments und noch sind nicht alle Stimmen ausgezählt. Ebenso groß war die Niederlage der Kongresspartei die das Land die letzten zehn Jahre regierte und deren Korruptionsskandale und Unfähigkeit der Wirtschaft neue Impulse zu erteilen, von den Wählern abgestraft wurde.
Der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Erzbischof Albert D'Souza von Agra (Uttar Pradesh), erklärt im Gespräch mit dem Fidesdienst die Position der Bischöfe: “Wir freuen uns darüber, dass die Wahl die demokratischen Fähigkeiten unseres Landes unter Beweis gestellt hat. Das Ergebnis ist eine starke Regierung, die Indien in neue Phase der wirtschaftlichen Entwicklung und des Fortschritts führen wird und dabei auf der Grundlage der demokratischen Werte und der Verfassung handeln wird. Es stimmt zwar, dass extremistische Gruppen der Kirche sorge bereiten, doch wir werden, doch die Kirche wird ihre Mission fortsetzen: wir beten für die neue Regierung und werden zum Wohl des Landes beitragen, die Demokratie, den Pluralismus, die Rechte und die säkulare Agenda der Regierung unterstützen”.
Bischof Anthony Chirayath von Sagar (Madhya Paradesh), erklärt im Gespräch mit dem Fidesdienst: “Indien ist ein land mit antiken Kulturen, Traditionen und Religionen und daran wird keine Regierung etwas ändern. Christen sind ein Teil dieser Realität und darauf sind sie stolz. Es stimmt, das extremistische Gruppen gegen Christen vorgehen: doch dies sind Verirrungen, die Realität eines demokratischen und toleranten Landes mit einer langen Tradition des harmonischen Zusammenlebens verschiedener Ethnien, Kulturen und Religionen nicht beeinträchtigen. Ich glaube nicht, dass die katholische Kirche unter der neuen Regierung etwas zu befürchten hat. In Madhya Pradesh, wo die BJP bereits an der Regierung war, haben wir gute Beziehungen zu den Lokalpolitikern, es gibt kein Misstrauen sondern vielmehr Freundschaft. In meiner Diözese besuchen viele Kinder aus hinduistischen Familien katholische Schulen. Ich wünsche mir und bin mir dabei sicher, dass die neue Regierung sich künftig für das Wohl des Landes einsetzen wird”.
Zuversichtlich ist auch Bischof Stanley Roman von Quilon (Kerala): “Die Minderheiten, wie zum Beispiel Christen und Muslime, sind wesentlicher Bestandteil der Nation und des gesellschaftlichen Gewebes. Der Pluralismus gehört zu den Gründungsprinzipien unseres Landes. Die Minderheiten werden von der Verfassung geschützt: ich glaube nicht, dass die neue Regierung gegen die Verfassung verstoßen wird oder will. Als Christen sind wir zuversichtlich”. (PA) (Fides 16/5/2014)


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