AMERIKA/ARGENTINIEN - Bischöfe machen Vorschläge zur Gewaltbekämpfung: “Das Land ist an Gewalt erkrankt”

Mittwoch, 14 Mai 2014

Lomas di Zamora (Fides) – Bischof Jorge Rubén Lugones, S.J., von Lomas de Zamora (Argentinien), äußert sich zur Kritik von Regierungsvertretern an dem von den argentinischen Bischöfe am Rande ihrer Vollversammlung (vgl. Fides 05/05/2014) am vergangenen 10. Mai veröffentlichten Dokument: "Selig, die Frieden stiften”. In ihrem Dokument prangern die Bischöfe die im Land weit verbreitete Gewalt und die mangelnde Sicherheit an und analysieren deren Ursachen: Korruption, Lügen, Trägheit des Justizsystems und problematische Verhältnisse in den Vollzugsanstalten.
Bischof Lugones betont in diesem Zusammenhang, dass alle, die leugnen, dass die argentinische Gesellschaft an Gewalt erkrankt ist, sich nicht mit der Realität auseinandersetzen wollen: “Wir betrachten das Thema Gewalt mit einem Gefühl des Schmerzes und der Sorge. Diejenigen, die die Gewalt leugnen, wenden ihre Blicke ab“, heißt es in der Stellungnahme. “Ich weiß nicht ob diejenigen , die heute Kritik üben, jemals durch die Stadtviertel gegangen sind, wie wir es tun”, so der Bischof weiter, „Ich habe im Radio gehört, dass Bischöfe als Kirchefürsten bezeichnet werden. Diese Journalisten würde ich gerne einladen, ein Paar Schuhe anzuziehen, die auch für Schlamm geeignet sind und mit mir zu kommen, denn ich bin zu Fuß in meiner Diözese unterwegs. Viele reden, ohne zu wissen, was sie sagen, ohne Hintergrundwissen”.
Absicht der Bischöfe sei es gewesen, eine Debatte über die Gewalt im Land anzuregen und dabei aktiv zu deren Bekämpfung beizutragen und die christlichen Werte zu verbreiten. Man setze sich dabei für “das Leben, den Frieden und die integrale Gesundheit des geliebten Vaterlandes ein. Es gebe im Land viele, die sich aktiv für den Frieden einsetzen und Initiativen in Schulen, Pfarreien, Gruppen und Organisationen auf den Weg bringen. “Diese Menschen wollen wir ermutigen, weiter als Friedensstifter tätig zu sein”, so die Bischöfe in ihrem Dokument, “Insbesondere bitten wir die Führungskräfte um einen Dialog, der zu einem Konsens bei der staatlichen Politik und damit zur Überwindung der derzeitigen Situation führt“. “Das Dokument soll einen positiven Beitrag zur Erziehung leisten”, so der Sprecher der Bischofskonferenz, Pfarrer Jorge Oesterheld. (CE) (Fides, 14/05/2014)


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