AFRIKA/SENEGAL - „Ich hoffe, dass dies der endgültige Frieden sein wird: die Menschen möchten nichts mehr vom Krieg hören“. Bischof von Ziguinchor im Gespräch mit dem Fidesdienst zur Ankündigung der Unterzeichnung von Friedensvereinbarungen für die Region Casamance

Freitag, 17 Dezember 2004

Ziguinchor (Fidesdienst) - „Ich hoffe, dass die Vereinbarungen, die am 30. Dezember unterzeichnet werden sollen, den endgültigen Frieden für die Region Casamance bringen wird“, so Bischof Maixent Coly von Ziguinchor, der Hauptstadt der südsenegalesischen Region Casamance, in der seit 1982 ein Bürgerkrieg herrscht. Die Bewegung der Demokratischen Kräfte der Casamance (MFDC) kämpft in der Region für die Unabhängigkeit. Der MFDC-Anführer Augustin Diamacoune Senghor lud die Bewohner der Region zur Teilnahme an der feierlichen Unterzeichnung der Friedensverträge am 30. Dezember in Ziguinchor ein.
„Ich habe die Nachricht von der Ratifizierung der Friedensvereinbarungen aus der Zeitung erfahren. Von der Regierung wurde mir nichts Offizielles mitgeteilt“, so Bischof Coly. „Ich möchte das Empfinden der ganzen Bevölkerung zum Ausdruck bringen, die sich seit langem Frieden wünscht. Deshalb hoffe ich, dass die Nachricht auch von der Regierung bestätigt werden wird.“
Die senegalesische Regierung hat die Unterzeichnung der Friedensverträge ihrerseits noch nicht bestätigt. Am 6. Dezember hatte sich Präsident Abdloulaye Wade bereiterklärt zur Unterzeichnung der Friedensvereinbarungen in die Casamance zu reisen. Im Mai 2003 hatte Diamacoune Senghor bei einem Treffen mit Präsident Wade mitgeteilt, dass seine Bewegung endgültig auf die Unabhängigkeitsforderungen verzichten werde, womit er den Weg für Verhandlungen ebnete.
„Es herrscht bereits Waffenstilltand und die Situation ist ruhig. Ich habe vor kurzem verschiedene Orte in der Region besucht und konnte feststellen, dass man sich ohne Schwierigkeiten fortbewegen kann. Es gibt auch wieder Touristen in der Casamance. Dies sind positive Zeichen, die tatsächlich auf die Rückkehr des Friedens hoffen lassen“, so Bischof Coly.
Bei dem Bürgerkrieg, der in der Region Casamance 1982 ausbrach, starben hunderte Menschen und tausende mussten ihre Heimatdörfer verlassen. Die Region gehört zu den fruchtbarsten Gebieten des Senegal. Hier leben Angehörige verschiedener Völker und Religionen zusammen: Muslime, Christen und Animisten. Vor Ausbruch des Bürgerkriegs gehörte die Region zu den beliebtesten Fremdenverkehrszielen des Landes. (LM) (Fidesdienst, 17/12/2004 - 30 Zeilen, 334 Worte)


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