ASIEN/LIBANO - Patriarch Rai zur Präsidentschaftswahl: Machtvakuum würde die Rolle der Christen auslöschen

Montag, 12 Mai 2014

Beirut (Fides) – Der maronitische Patriarch Boutros Bechara Rai warnt erneut vor den destabilisierenden Auswirkungen, die ein Machtvakuum nach einer nicht innerhalb der von den Institutionen vorgesehenen Fristen (25. Mai) für den Libanon und insbesondere die Christen des Landes mit sich bringen würde. “Die Wahl eines Präsidenten und seine kontinuierliche Präsenz” so der Präsident, in seiner Predigt am 11. Mai beim Sonntagsgottesdienst in der Marien-Basilika von Harissa “verleiht den öffentlichen Institutionen ihre Legitimität. Der Präsident ist Staatschef und Symbol der nationalen Einheit. Und wir beten zu Gott, dass er die politischen Blöcke inspirieren und möge, den besten Kandidaten unter den gegenwärtigen Bedingungen zu wählen, für das Wohl des Libanon und seiner Institutionen”.
Das auf einem Pakt des Jahres 1943 komplexe institutionelle System des Libanon verteilt die Ämter unter den politischen Vertretern der verschiedenen Religionsgemeinschaften: das Amt des Präsidenten wird mit einem maronitischen Christen besetzt. “Das befürchtete Ausbleiben einer Wahl des Präsidenten, auf das einige hinarbeiten”, so Kardinal “lehnen wir zusammen mit der Bevölkerung ab, weil damit der nationale Pakt und die Verfassung herausgefordert” und” eine wesentliche Komponente dieses Landes, die christliche Komponente abschaffen werden würde“.
Am 15. Mai sollen die Abgeordneten bereits zum vierten Mal einen Präsidenten wählen, aber auch dieser Versuch scheint zum Scheitern verurteilt.
Das Präsidentenamt währe ab dem 25. Mai mit dem Ende des Mandats des scheidenden Präsidenten Michel Sleiman unbesetzt. Bisher konnten sich die beiden Blöcke nicht auf einen Kandidaten einigen. (GV) (Fides 12/5/2014).


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