ASIEN/INDIEN - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: “Entwicklung und Bildung sind Priorität für die Zukunft Indiens”

Freitag, 9 Mai 2014

Vatikanstadt (Fides) – Im Vorfeld der Veröffentlichung der offiziellen Ergebnisse des langen Wahlmarathons am kommenden 16. Mai, spricht der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Indien, Pfarrer Faustine Lobo, am Rande der Generalsversammlung der Päpstlichen Missionswerke mit dem Fidesdienst über die Prioritäten des Landes: “Die neue Regierung wird sich um Entwicklung, Kommunikation, Infrastrukturen und Bildung bemühen müssen. Diese Bereiche sind auch Priorität unserer Evangelisierungstätigkeit: Entwicklung und Wohlergehen der Menschen gehören zu den Voraussetzungen für die Verkündigung Christi. Deshalb ist die Kirche in Indien insbesondere im sozialen Bereich und im Bildungswesen aktiv”.
“Papst Franziskus zeigt uns, wie man sich wirklich auf die Seite der Armen stellt. Er hat das Image der Kirche in der Welt verändert. Dies wirkt sich auch auf positiv auf die Tätigkeit der indischen Priester und Bischöfe aus: viele Priester wollen seinem Beispiel folgen. Darüber freuen wir uns sehr“, so der Nationaldirektor zum ersten Jahr des Pontifikats von Papst Franziskus”.
Der Theologie und Politikwissenschaflter sieht die Zukunft Indiens positiv, obschon sich ein Wahlsieg für die die nationalistische Bharatiya Janata Party (BJP) und deren Parteischef Narendra Modi abzeichnet, der als Extremist gilt: “Modi”, so Pfarrer Lobo, „wird keine absolute Mehrheit erhallten und wird eine Koalition bilden müssen. Die anderen Parteien könnten dabei auch zur Bedingung machen, dass Modi nicht Premierminister wird. Dadurch hätten andere gemäßigte Vertreter der BJP eine Chance auf dieses Amt”
Doch da zahlreiche Parteien nur auf regionaler Ebene aktiv sind, führt dies dazu, dass sich die Situation sehr komplex darstellt. “Das Scheitern der Kongresspartei ist darauf zurückzuführen, dass sie in verschiedene Korruptionsskandale verwickelt war und es ihr nicht gelang die Wirtschaft des Landes wieder in Schwung zu bringen. Dies führte zu einem Vertrauensverlust, so dass sie von den Wählern abgestraft wurde”. “Ich glaube nicht, dass sich in Indien in den kommenden fünf Jahren viel ändern wird, wenn es einen nationalistischen und wenig toleranten Staat gibt. Doch ich glaube auch nicht, dass die Agenda der hinduistischen Extremisten verwirklicht werden wird”, so der Nationaldirektor abschließend. (PA) (Fides 9/5/2014)


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